Warnstreik bei Schlote in Brandenburg/Havel

Beschäftigte kämpfen für die Tarifbindung

19.03.2018 | Die Beschäftigten beim Automobilzulieferer Schlote in Brandenburg an der Havel haben am Montagnachmittag ein erstes starkes Zeichen ihrer Entschlossenheit gesetzt. Mit einem Warnstreik haben rund 50 Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsführung gezeigt, dass es ihnen ernst ist mit ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag.

Die Beschäftigten bei Schlote machen sich stark für einen Tarifvertrag. Foto: IG Metall

Vor dem Werktor haben sich die Beschäftigten zu Beginn der Spätschicht versammelt, um mehr Druck hinter ihre Forderung zu bringen. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten des Automobilzulieferers eine Tarifvertragsbindung mit stufenweiser Heranführung an das Niveau des Flächentarifvertrags der Metall- und Elektroindustrie. Im Kern geht es um bessere und gerechtere Bezahlung, denn die Schlote-Beschäftigten verdienen deutlich schlechter als ihre Kolleginnen und Kollegen beim tarifgebundenen ZF in Brandenburg.

Bislang ist Schlote nicht in der Tarifbindung. Für die rund 160 Kolleginnen und Kollegen ist das ein unhaltbarer Zustand, den sie nicht länger hinnehmen wollen. Statt einzelvertraglich geregelte Arbeitsverhältnisse machen sie sich stark für einen Tarifvertrag, der ihnen mehr Transparenz, Gerechtigkeit und Sicherheit verschafft. "Die Kolleginnen und Kollegen bei Schlote in Brandenburg leisten hervorragende, qualitativ hochwertige Arbeit und das muss nun endlich auch honoriert werden", sagte Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam.

Verweigerungshaltung der Geschäftsführung

Die IG Metall hatte die Geschäftsführung in den vergangenen Wochen zu Tarifverhandlungen aufgefordert und der Geschäftsführung dazu auch erste Verhandlungstermine vorgeschlagen. Bislang vergeblich. Die Geschäftsführung verweigert den legitimen Anspruch ihrer Beschäftigten nach einem Tarifvertrag und hat der IG Metall mitgeteilt, dass sie nicht in Tarifverhandlungen eintreten werde. "Wir wollen mit dem Arbeitgeber einen Weg finden, um die Arbeitsbedingungen bei Schlote zu verbessern", erklärte Stefanie Jahn. "Tarifverträge schaffen nicht nur mehr Gerechtigkeit für die Beschäftigten, sie helfen auch den Unternehmen, weil sie weniger Probleme haben, Fachkräfte an sich zu binden. Betriebe mit Tarifbindung sind nachweislich attraktiver. Das sollten die Arbeitgeber verstehen."

Bei Schlote in Brandenburg stellen die Kolleginnen und Kollegen Getriebegehäuse und weitere Fahrzeugteile für die Automobilindustrie her. Zu den Kunden zählen das ZF Getriebewerk in Brandenburg/Havel, aber auch Endkunden wie VW oder Porsche.

 

Berichterstattung

<link http: www.maz-online.de lokales brandenburg-havel schlote-mitarbeiter-streiken-fuer-tarifloehne external-link-new-window>Märkische Allgemeine, 19. März 2018

<link https: www.rbb-online.de rbbaktuell archiv nachrichten-zwei.html external-link-new-window>RBB Brandenburg Aktuell, 19. März 2018

Von: kk

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