Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit (AGA)

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AK Oranienburg

Kooperations-Seminar am Beetzsee. Oder: selbst Senioren sind nicht mehr die Alten..

05.11.2017 | Jedes Jahr im Herbst begegnen sich Senioren der miteinander kooperierenden Geschäftsstellen Oranienburg und Potsdam zu ihrem zweitägigen Seminar im Hotel Bollmannsruh. Gelegen am ruhigen Beetzsee, der einer Legende nach einst dem Barbier Fritze Bollmann zum Verhängnis wurde.

Von beschaulicher Ruhe an seinen Ufern war allerdings wenig zu spüren, er war mehr Kulisse, als ein Gewässer tiefsinniger  Betrachtungen. Der Seminar-Raum ist der Ort, in dem sie ihren Platz gefunden haben, nah beieinander und im »regen Meinungsaustausch«, wie es die Floskel hergibt. Aber ein gedanklicher Austausch, unterschiedlichster Art, fand unter dreißig »unruhigen« Seniorinnen und Senioren, deren Durchschnittsalter schon weit über die Siebzig reicht, tatsächlich statt. Ein Stück weit vorbei ist die Zeit, als ältere Generationen ausschließlich in eigenen vier Wänden ihr »Altern« beklagten und dabei das »Aktiv sein«, das »Teilhaben am öffentlichen Leben« vielfach aus den Augen verloren. Sie sind streitbar, die »Alten«, wenn es um politische und soziale Themen geht, die mit ihrer Wulst an Ungerechtigkeiten Widerspruch herausfordern. So auch, wenn Themen wie »Rentenangleichung Ost/West« oder »Drohende Altersarmut« auf der Tagesordnung stehen.

Nur zu gut erinnern sie sich der Senioren-Kampagne im vorigen Jahr, als Gewerkschafts-Senioren bundesweit von ihren Politikern Stabilisierung des Renten-Niveaus – »Verhinderung der Altersarmut« - und »Rentenangleichung Ost/West« forderten. Dazu wurden bundesweit Unterschriften gesammelt, Seniorinnen und Senioren des Oranienburger Arbeitskreises waren, wie andere bundesweit, mit diesen Forderungen an Informationsständen in umliegenden Orten präsent. Es sind herausragende, enorm wichtige Themen der älteren, wie der jüngeren Generation. Letztere ist sich heute noch vielfach nicht ihrer düsteren Zukunftsaussicht bewusst.

Die Gewerkschafts-Seniorenarbeitskreise aus Oranienburg und Potsdam haben über ihre Delegiertenversammlungen Anträge dazu für den Gewerkschaftstag beschlossen, und es waren nicht die einzigen Geschäftsstellen, die sich mit  derartigen Anträgen deutlich positioniert haben. Es wurden dazu Beschlussvorlagen erstellt und auf dem Gewerkschaftstag beschlossen. Das Ergebnis kennen wir, auf Unterstützung und zustimmende Entscheidungen der Delegierten hofften sie vergebens. Bislang ist nicht zu erkennen, dass durch die Führung der Gewerkschaft der nötige Druck auf Politiker ausgeübt wird. Es ist offensichtlich, dass ein Interesse an der Umsetzung der Seniorenbeschlüsse zu diesen Themen nicht vorhanden ist, was bei der Vielzahl an SPD Mitgliedern unter den maßgeblichen Funktionären wohl auch nicht verwunderlich ist, - so die Meinung einiger Seminar-Teilnehmer. Der Verdacht, dass Mauern in den Köpfen der weit stärkeren West-Lobby dafür mit verantwortlich sind, kommt wohl nicht von ungefähr.

                                                                                                                                      manfred ende

Von: ga

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