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IG Metall-Senioren "60 plus" Potsdam

Senioren trafen sich im »Gutshof Havelland«

26.06.2018 | Zu einem zweitägigen Seminar, traditionsgemäß im »Gutshof Havelland« in Falkenrehde, waren die Seniorinnen und Senioren des Potsdamer S.A.K. »60 plus« sowie zwei Vertreter des Oranienburger Seniorenarbeitskreises geladen.

Die interessanten Themen und Vorträge machten die Tage zu einem abwechslungsreichen Erlebnis. Das eifrige Diskutieren – bei engagierten Gewerkschaftssenioren keine Verhaltensweise aus dem Raritäten-Kabinett – sorgte für eine bunte, gelegentlich auch erregte Atmosphäre.

Besonders das Thema »Nachwuchs für Seniorenarbeitskreise«, wegen der existenziellen Bedeutung für die Seniorenarbeit von Gewerkschaftssekretär Bernd Thiele ins Spiel gebracht, beschäftigte die Runde rational wie emotional. Völlig zu Recht wies Bernd Thiele darauf hin, dass es bei erfolglosem Bemühen um Nachfolger die engagierte Seniorenarbeit, wie sie über Jahrzehnte in beiden miteinander kooperierenden Arbeitskreisen praktiziert wird, eines Tages vielleicht nicht mehr geben wird.

Hier sind, und das war einhellige Meinung der Teilnehmer, vor allem erfahrene Metallerinnen und Metaller gefragt, die vor dem Gang in die Altersrente im Betrieb engagiert Funktionen ausgeübt haben (Betriebsratsmitglieder, Vertrauensleute und weitere). Allerdings, und das ist eine deutliche Erfahrung der sich um Nachwuchs bemühenden Senioren, hält sich das Interesse der angesprochenen Neu-Rentner stark in Grenzen. Offensichtlich sind sich einige noch zu schade, ein Senioren-Dasein zu pflegen, das für sie den Charakter einer »Kaffeestunde alternder Weiblein und Männlein« zum Inhalt hat. Aber das Gegenteil ist der Fall: Und eigentlich müssten sie es besser wissen, dass Seniorenarbeit – neben der Organisationshilfe für Geschäftsstellen und eigenen Veranstaltungen vielfältigster Art – auch das Engagement für betriebliche Aktionen (Streik, Demos, Infostände, Medienpräsenz und vieles mehr.) zum Inhalt hat. Das war über Jahrzehnte so und ist es heute noch.

Einmal mehr begeisterte Dr. Dr. Markus Vette mit seinem kurzweiligen Vortrag »Was könnte uns Karl Marx heute noch sagen?« Schön, wir wissen es nicht, aber wie Dr. Vette als Wissenschaftler die Themen rüberbrachte, ließ weder Desinteresse noch Langeweile aufkommen. »Jedes Urteil wissenschaftlicher Kritik ist mir willkommen«, lautet ein Zitat des gelobten, umstrittenen und manchmal verteufelten Wissenschaftlers und Analytikers Karl Marx. Wenn Senioren auch nicht unbedingt mit wissenschaftlicher Kritik dienen können, so sind doch deren Gedanken und Fragen, rückblickend auf die eigene Biografie, allemal von Bedeutung.

Alles in allem ein Seminar mit guter Erfahrung, das fürs kommende Jahr nach »Wiederholung« ruft.

 

Manfred Ende   AK Oranienburg

Von: me

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