Zahnradwerk in Pritzwalk

Urabstimmung im Zahnradwerk Pritzwalk: Zahnradwerkerinnen und Zahnradwerker stimmen über unbefristeten Streik ab

17.01.2022 | Am Dienstag, 18. Januar, und Mittwoch, 19. Januar, stimmen die Beschäftigten im Zahnradwerk Pritzwalk in einer Urabstimmung über die Möglichkeit eines unbefristeten Streiks ab. Wenn bei dieser Urabstimmung mehr als drei Viertel der IG Metall-Mitglieder im Betrieb für einen unbefristeten Arbeitskampf votieren, können die Beschäftigten anschließend auf unbestimmte Zeit die Arbeit niederlegen, um ihre Forderung nach einem Tarifvertrag durchzusetzen. Die IG Metall Oranienburg geht von einer sehr hohen Zustimmungsrate aus.

Die Forderungen der Beschäftigten im Zahnradwerk Pritzwalk an die Geschäftsführung sind unmissverständlich. - Fotos: Volker Wartmann

Die Kolleginnen und Kollegen stehen geschlossen hinter den Forderungen der IG Metall.

Klare Botschaft der Belegschaft an die Geschäftsführung: ohne Tarif, ohne uns!

28 Jahre ohne Tarifvertrag sind mehr als genug.

Die Zahnradwerkerinnen und Zahnradwerker halten zusammen.

Die IG Metall setzt im Tarifkonflikt im Zahnradwerk Pritzwalk weiterhin auf eine Lösung am Verhandlungstisch. Bei einem Treffen am Freitag, 14. Januar, hatten Geschäftsführung und IG Metall noch keine einvernehmliche Einigung über das weitere Vorgehen erzielen können. „Vorrang vor jedem Streik hat immer das Gespräch“, sagt Stefanie Jahn, Geschäftsführerin der IG Metall Oranienburg-Potsdam. „Von unserer Seite aus werden wir in den kommenden Tagen weiterhin alles tun, um den Konflikt noch im Vorfeld zu lösen. Nach der monatelangen Hinhaltetaktik der Geschäftsführung wollen wir jedoch gewappnet sein, falls die Geschäftsführung in den nächsten Tagen noch immer nicht zu substantiellen und zielführenden Verhandlungen über einen Tarifvertrag bereit sein sollte.“

„Sollte ein unbefristeter Streik notwendig sein, um die berechtigte Forderung der Kolleginnen und Kollegen nach einem Tarifvertrag durchzusetzen, werden wir diesen Streik zeitnah beginnen“, kündigt Stefanie Jahn an. „Noch hat die Geschäftsführung die Möglichkeit, ihre Verweigerungshaltung endlich aufzugeben und sich mit der IG Metall an den Verhandlungstisch zu setzen. Wir sind jederzeit zu Gesprächen bereit – auch kurzfristig. Die Vermeidung einer weiteren Zuspitzung des Konflikts liegt allein in den Händen der Geschäftsführung.“

Seit Monaten weigert sich die Geschäftsführung beharrlich, mit der IG Metall über einen Tarifvertrag zu verhandeln, obwohl die Beschäftigten dies eindringlich fordern. Im Auftrag der Belegschaft hatte die Gewerkschaft die Arbeitgeberseite bereits im April 2021 erstmals zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufgefordert – ohne Erfolg. Um den Druck auf die Geschäftsführung zu erhöhen und diese endlich an den Verhandlungstisch zu bringen, hat die Belegschaft im Herbst 2021 bereits sechs Mal die Arbeit niedergelegt, bei ihrem bisher letzten Warnstreik am 6. Dezember 2021 für sogar für 24 Stunden.

„Die Beschäftigten wollen mit einem Tarifvertrag Zukunft sichern – ihre und die des Unternehmens“, betont Stefanie Jahn. „Wir haben der Geschäftsführung zum wiederholten Mal klargemacht: Nehmen sie ihre Belegschaft endlich ernst und lassen sie uns miteinander konstruktiv über ein Lösungsmodell reden, das die betriebliche Realität des Unternehmens berücksichtigt und zur Situation passt. Unser Vorschlag für einen fairen Zukunfts-Tarifvertrag bietet sowohl für die Beschäftigten als auch für den Arbeitgeber eine langfristige Planungssicherheit.“

 

Von: vw

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