Internationaler Frauentag

Rosen, Schokoherzen und (Betriebsrats-)Wahlrecht

08.03.2018 | Rosen jeglicher Couleur und kleine Schokoherzen: Die IG Metall Potsdam und Oranienburg verteilte am Donnerstag an verschiedenen Standorten symbolische Geschenke an Kolleginnen und Passantinnen und gratulierte zum Internationalen Frauentag. Bei Bombardier in Hennigsdorf bekamen die Kolleginnen eine rote Rose überreicht und wurden außerdem zur Teilnahme an den Betriebsratswahlen motiviert, die am Mittwoch und Donnerstag stattfanden.

Rote Rosen als Dank für die tagtägliche Unterstützung.

Anne Borchelt und Wilhelm Diebitsch verteilten rote Rosen und riefen zur Teilnahme an den laufenden Betriebsratswahlen bei Bombardier auf.

Rosen und Schokoherzen für Passantinnen

200 Rosen verteilten die Kollegen von IG Metall und DGB in der Potsdamer Innenstadt.

Über die kleinen Aufmerksamkeiten freuten sich alle.

Rosen brachten Farbe in die vom Regen triste Potsdamer Innenstadt. Alle Fotos: IG Metall

IG Metall und DGB verteilten am Donnerstagvormittag trotz Durchzug eines Regengebiets 200 Rosen, kleine Schokoladenherzen und DGB-Flyer zum Internationalen Frauentag an Kolleginnen des Einzelhandels und Passantinnen in der Potsdamer Innenstadt. Die Beglückwünschten freuten sich allesamt über die kleinen Aufmerksamkeiten.

Beim Zughersteller Bombardier in Hennigsdorf gab es rote Rosen. „Die Aktion kam bei den Kolleginnen im Betrieb sehr gut an“, sagte IG Metall-Gewerkschaftssekretärin Anne Borchelt. Zusammen mit dem Betriebsratskollegen Wilhelm Diebitsch überreichte sie den Mitarbeiterinnen des Zugherstellers nicht nur die Rose, sondern legte ihnen auch nahe, von ihrem Wahlrecht bei der Betriebsratswahl Gebrauch zu machen.

Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren


Lange Jahre haben Frauen um jegliches Wahlrecht kämpfen müssen.  Vor 100 Jahren erst erhielten Frauen in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht. Die Einführung dieser Errungenschaft steht in diesem Jahr besonders im Fokus des Internationalen Frauentags. Im November 1918, der Erste Weltkrieg war gerade zu Ende gegangen, wurde das Gesetz verkündet, dass Frauen die Teilhabe am politischen Geschehen gestattete.

Vor 107 Jahren – 1911 – beim ersten Internationalen Frauentag in Deutschland stand die Forderung nach Frauenrechten, und dabei insbesondere nach dem Wahlrecht für Frauen, im Mittelpunkt des Tages. „Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann“, sagte die Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin nur wenige Tage, nachdem der Internationale Frauentag erstmals an zahlreichen Orten im Deutschen Reich stattgefunden hatte.

Wahlrecht alleine reicht für Gleichstellung nicht aus

Seit 100 Jahren ist das Wahlrecht der Schlüssel zur Gleichberechtigung – um teilzuhaben, um mitzugestalten und um mitzuentscheiden, in welcher Gesellschaft Frauen und Männer leben
möchten. Aber die Geschichte zeigt auch, dass Wahlrecht alleine nicht ausreicht, um Frauen und Männer gleichzustellen. Es markiert vielmehr den Beginn einer langen und zähen Auseinandersetzung, die noch immer andauert. Bei allem Fortschritt zeichnet der Global Gender Gap Report 2017 des Weltwirtschaftsforums, der 144 Länder in den Blick nahm, auch für die Zukunft in puncto Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland (und weltweit) noch ein eher düsteres Bild mit reichlich Aufgaben und „Luft nach oben“.

Frauen sind wirtschaftlich noch oft benachteiligt

In der Kategorie Gleichberechtigung in der Wirtschaft etwa liegt die Bundesrepublik nur auf Platz 43. Eine wesentliche Ursache dafür ist in der vergleichsweise schlechten Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen zu suchen. Weniger als 30 Prozent der Führungskräfte sind hierzulande Frauen. Und mit 30,9 Prozent kaum besser ist die aktuelle Frauenquote unter den Abgeordneten des im September 2017 gewählten Deutschen Bundestags.

Außerdem verdienen Frauen bei gleicher Arbeit noch immer deutlich schlechter als ihre männlichen Kollegen, sitzen häufiger in der Teilzeitfalle fest und beziehen nach ihrer Berufstätigkeit oft nur kleine Renten, die kaum zum Leben reichen.

365 Tage im Jahr engagiert für Gender-Gerechtigkeit

Fakten, die belegen, dass der Internationale Frauentag nach wie vor notwendig und sehr aktuell ist. Gute Gründe also, weshalb die IG Metall Potsdam und Oranienburg sich auch weiterhin tagtäglich für gleiche Chancen, für gerechte Bezahlung, für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für ein gutes Miteinander von Frauen und Männern einsetzt. Das Jahr hat schließlich 365 Frauentage!

Von: kk

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