Ausstellung im IG Metall-Haus eröffnet

"Seid wachsam ...

22.01.2020 | ...dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht.“ Die IG Metall hat am 21. Januar eine neue Ausstellung eröffnet. Die Wanderausstellung über „Gewerkschafter in Konzentrationslagern 1933–1945“ macht bis zum 28. Februar Station im Berliner IG Metall-Haus in Kreuzberg.

Olivier Höbel, langjähriger IG Metall-Bezirksleiter in Berlin-Brandenburg-Sachsen, eröffnete die Ausstellung. Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

Olivier Höbel, bis Mitte Januar Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen, ließ es sich nicht nehmen, die Ausstellung noch selbst zu eröffnen. „Die Ausstellung ist in einem traditionsreichen Haus eine Würdigung an Kolleginnen und Kollegen, die in ganz dunklen Zeiten nie den Mut aufgegeben haben und die Nationalsozialisten unter Einsatz ihres Lebens bekämpft haben“, sagte Olivier Höbel. Sie dienten auch heute als Vorbild „Sich gegen faschistische Tendenzen zur Wehr zu setzen, ist schließlich wieder ein sehr aktuelles Thema“, so Höbel.

Gewerkschaftsmitglieder gehörten zu den frühesten und aktivsten Gegnern des Nationalsozialismus. Tausende von ihnen wurden Opfer der NS-Herrschaft, bezahlten ihren Widerstand mit der Inhaftierung in Konzentrationslagern oder sogar mit ihrem Leben. Die Wanderausstellung, die auf Recherche von Studierenden der Freien Universität (FU) basiert und von der Gedenkstätte Sachsenhausen unterstützt wurde, erinnert an das Schicksal mutiger Frauen und Männer. Die FU-Studierenden haben 34 Lebensläufen von Gewerkschaftern nachgespürt, 22 Biografien werden in der Ausstellung im IG Metall-Haus gezeigt.

„Es ist ganz wichtig, dass wir das Andenken an diese Menschen bewahren, denn sie sind ein Stück unserer Identität“, erklärte Professor Dr. Günter Morsch, langjähriger Leiter des Museums und der Gedenkstätte Sachsenhausen, der in die Ausstellung einführte. An die verfolgten Gewerkschafter zu erinnern – mit Denkmal und Wanderausstellung – sei eine sinnvolle Tradition, „die fortgesetzt werden muss“.

Unter den Biographien, die im Ausstellungsraum der IG Metall gezeigt werden, befindet sich auch die von Alwin Brandes.  Er war „Oppositioneller – Reformer – Widerstandskämpfer“, so auch der Untertitel der im Herbst 2019 erschienenen Biographie. Brandes gehörte zu den Initiatoren eines reichsweiten Widerstandsnetzwerkes, in dem sich zahlreiche Metallgewerkschafter gegen das NS-Regime engagierten. An den Umsturzvorbereitungen des 20. Juli 1944 war der Gewerkschafter als Teil eines breiteren illegalen Netzwerks beteiligt.

Dr. Stefan Heinz, einer der Autoren der neuen Brandes-Biografie, berichtete im Rahmen der Ausstellungseröffnung über die Entstehung des Buches, das nicht nur die Lebensgeschichte eines Funktionärs und Widerstandskämpfers beschreibt, sondern auch wichtige Einblicke in die „Wirtschafts- und Gewerkschaftsentwicklung insgesamt“ gewährt.  „Denn uns ging es nicht nur darum, eine einzelne Biografie zu schreiben, sondern einen kleinen Beitrag zu leisten, das Gedenken an die vielen ,vergessenen‘ Gewerkschaftsfunktionäre zum Bestandteil der Erinnerung in den Gewerkschaften zu machen“, erklärte Dr. Stefan Heinz.

Wanderausstellung und Biographie wurden finanziell durch die Hans-Böckler-Stiftung unterstützt.

Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar im IG Metall-Haus zu besichtigten.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Freitag von 9 bis 14.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Danke an unsere Bezirkswebsite - vollständiger Bericht unter https://www.igmetall-bbs.de/

Von: sl

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