Angleichung der Arbeitszeit Ost

35 reicht! Beschäftigte von Mahle protestieren mit Entschlossenheit und süßem Kuchen

19.06.2019 | 35 reicht! Mit einer schon von weitem sichtbaren Aktion haben die Beschäftigten der Mahle Filtersysteme GmbH in Wustermark am Mittwoch, 19. Juni, deutlich demonstriert, dass sie nicht bereit sind, auf die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden noch länger zu warten. Auf dem Bürgersteig vor dem Werk stehen zahlreiche Palettenaufsteller, auf denen die unmissverständliche Botschaft prangt: Time to change. 35 reicht! Keine Zeit für neue Mauern.

Time to change! Die Botschaft der Kolleginnen und Kollegen von Mahle ist unmissverständlich. Fotos: IG Metall

Süßer Kuchen mit einer klaren Botschaft.

35 reicht! Das ist die klare Botschaft der Beschäftigten von Mahle.

Auch auf den Gehweg direkt haben die Beschäftigten schon in den frühen Morgenstunden ihre Forderung vielfach und unübersehbar aufgesprüht: 35 reicht! Zum Schichtwechsel um 6 Uhr verteilten IG Metall-Vertrauensleute und Betriebsräte an den Stempeluhren Infoflugblätter und Kuchen an die Kolleginnen und Kollegen. Auch die süßen Kuchenstückchen waren mit dem 35-reicht-Emblem verziert. Um 6.30 Uhr wurde eine Kuchenbar in der Kantine für die Produktion aufgebaut. Nahezu alle Kolleginnen und Kollegen tragen an diesem Tag ihre schwarzen T-Shirts mit der Aufschrift: 35 reicht! Eine klare Botschaft Richtung Arbeitgeber.

„Eine Angleichung der Wochenarbeitszeit für die Kolleginnen und Kollegen in Ostdeutschland ist 30 Jahre nach dem Mauerfall längst überfällig“, sagt der Betriebsratsvorsitzende David Schmidt. „Die Beschäftigten haben kein Verständnis für ein weiteres Verzögern der Arbeitszeitverkürzung. Wir wollen einen Abschluss ohne weitere Zugeständnisse, der schnellstens umgesetzt wird.“ Eine dauerhafte Abweichung von der Arbeitszeit in Westdeutschland, wie sie die Arbeitgeber wollen, sei ein „absolutes No-Go“, so Schmidt. „Die Kolleginnen und Kollegen haben die Faxen dicke“, sagt Schmidt und stellt klar: „Wir sind nicht bereit, das Thema noch ewig auszusitzen.“

Die IG Metall verhandelt seit Monaten mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie über die Angleichung der Arbeitszeit. Die Gewerkschaft will eine verbindliche Regelung zu einer Verkürzung der Arbeitszeit erreichen. Dafür braucht es einen Tarifvertrag mit klar definierten Zeiträumen zur Absenkung der Arbeitszeit. „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und die Signale der Belegschaften ernst nehmen“, so Olivier Höbel, Bezirksleiter im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern findet am 21. Juni statt.

Von: vw

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