Seine Kindheit und Jugendzeit fiel in eine sehr schwere Zeit der Endkriegswirren und des chaotischen Neuanfangs. Sein Vater, bereits kurz vor Kriegsende aus der Wehrmacht entlassen, arbeitete wieder als Lokführer und wurde bei einer Dienstfahrt bei einem Angriff erschossen. Damit erfolgte für Guenther Weise ein vorzeitiges Oberschulende in Sachsen, ohne Abschluss. Es folgte eine Feinmechanikerausbildung in Glashütte. Sein Eintritt in die Gewerkschaft erfolgte aus Sicherheitsgründen in dieser schweren Zeit. Er hatte Ambitionen und absolvierte einen Meisterlehrgang als Uhrmacher. Es wurden vorrangig sogenannte Großuhren für die Industrie gefertigt. So richtig war er nicht zufrieden. Er nahm in Glashütte 1951 ein neugebildetes Studium zum Ingenieur auf, das er drei Jahre später erfolgreich abschloss.

Im Jahre 1955 folgte er einer Werbung nach Teltow, ins damalige "Geräte- und Regle-Werke"(GRW). Dort wirkte er maßgeblich an der Gestaltung des Bereichs Forschung und Entwicklung als Konstrukteur. Sein Spezialgebiet waren Flüssigkeitszähler. Mit Stolz berichtete er von Neuentwicklungen, auch für den westlichen Export. Der Bereich wurde nach der Wende umstrukturiert und war in Potsdam- Babelsberg ansässig. Die Produkte verkauften sich gut. Nach mehrerem Eigentümerwechsel war auch für den Kollegen Weise 1996 Schluss. Und auch das Rentenalter war erreicht.

Er ist seit mehr als 60 Jahren glücklich verheiratet. Er verriet uns, passionierter Hochseeangler zu sein und sogar mit seinem Sohn in Skandinavien zum Angeln gewesen zu sein.

Wir wünschen unserem Kollegen Guenther Weise noch viele Jahre, Gesundheit und Freude in seiner Familie

D. Seidel & K. Felz