Die Beschäftigten machten mit ihrer Aktion deutlich: 28 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung muss endlich Schluss sein mit der Benachteiligung der Kolleginnen und Kollegen im Osten der Republik. Sie arbeiten für das gleiche Geld drei Stunden mehr als Beschäftigte im Westen.

In der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie hatte die IG Metall für die Beschäftigten im Osten neben 4,3 Prozent mehr Geld und flexibleren Arbeitszeiten auch eine Gesprächsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten mit dem Arbeitgeberverband VME erreicht.

Seit dem Sommer führt die IG Metall Gespräche mit den Arbeitgebern, am Donnerstag, 19. Oktober, hatte sie dem VME ein Konzept zur Umsetzung übergeben. Das Konzept beinhaltet einen Rahmenplan für ein Stufenmodell, das auf die Situation der einzelnen Unternehmen Rücksicht nimmt. Das Modell lässt unterschiedliche Geschwindigkeiten zu und geht auf die Bedürfnisse der jeweils einzelnen Betriebe ein. Damit sollen alle Betriebe der Metall- und Elektroindustrie in Brandenburg die 35-Stundenwoche erreichen. Steht der Rahmenplan mit dem VME, werden beide Seiten für einzelne Betriebe den jeweiligen Zeitplan verhandeln.

Die IG Metall erwartet eine klare Positionierung der Arbeitgeber zu ihrem Konzept. Ziel ist, sich bereits beim nächsten Verhandlungstermin am 16. November 2018 auf einen Abschluss zu einigen, der verbindliche Eckpunkte zur Angleichung der Arbeitszeit Ost ohne Lohnausgleich an das Westniveau festlegt.

Um die Forderung zu unterstützen, finden derzeit Aktionen – wie bei Airbus Defence and Space in Potsdam – in den Betrieben der brandenburgischen Metall- und Elektroindustrie statt.