Aktion bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) in Nauen

Beschäftigte bei BSH in Nauen lassen in ihrem Kampf um einen Tarifvertrag nicht locker

17.06.2025 | Mit einer gut besuchten Aktion vor und nach der Betriebsversammlung unterstrichen die Beschäftigten bei Bosch-Siemens-Hausgeräte (BSH) in Nauen am Dienstag, 17. Juni, erneut, dass sie nicht bereit sind, die Zweiklassengesellschaft in ihrem Konzern länger hinzunehmen.

Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen von BSH in Nauen informierten sich bereits vor der Betriebsversammlung am Frittenmobil der IG Metall über den aktuellen Stand der laufenden Tarifverhandlungen. - Fotos: Volker Wartmann

Nils Wesche (rechts), politischer Sekretär bei der IG Metall Oranienburg-Potsdam, bringt die Kollegen auf den neusten Stand.

Lecker Pommes und neuste Infos bereits vor der Betriebsversammlung: Was will man mehr?

Anne Borchelt (Mitte), Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, bespricht mit den Kolleginnen und Kollegen das weitere Vorgehen.

Viele Kolleginnen und Kollegen nutzten das Angebot der IG Metall Oranienburg-Potsdam, sich vor der Betriebsversammlung noch mit einer Portion Pommes frites zu stärken.

Die Kolleginnen und Kollegen hören aufmerksam zu.

Carolin Peters (links) vom DGB Westbrandenburg kam zu einem Solidaritätsbesuch beim Frittenmobil vorbei. Rechts Jeannette Luschnat, Betriebsratsvorsitzende bei BSH in Nauen, in der Mitte Anne Borchelt, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam.

Am Frittenmobil der IG Metall vor dem Werkgelände informierte die IG Metall Oranienburg-Potsdam die Kolleginnen und Kollegen bei strahlendem Sonnenschein über die erste Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeber über einen Tarifvertrag und das geplante Vorgehen der IG Metall in den kommenden Verhandlungsrunden.

„In der ersten Verhandlungsrunde am 27. Mai haben wir mit dem Arbeitgeber vereinbart, dass wir ihm vor der zweiten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche am 26. Juni einen detaillierten Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise vorlegen“, sagte Anne Borchelt, Verhandlungsführerin und zweite Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam. „Das werden wir nach Absprache mit der Tarifkommission zeitnah tun.“

Anne Borchelt stellte klar: „Über den bisherigen Status Quo einfach nur Tarifvertrag drüberschreiben, wie es der Arbeitgeber am liebsten möchte – das ist mit uns nicht zu machen.“

„Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht bereit, die Ungleichbehandlung und die Zweiklassengesellschaft innerhalb des Konzerns länger hinzunehmen“, so Anne Borchelt. „Die Kolleginnen und Kollegen fordern deshalb einen Flächentarifvertrag. Den haben sie auch verdient. Die Beschäftigten hier am Standort liefern ausgesprochen gute Arbeit ab und haben das Recht, genauso gut zu verdienen und genauso fair behandelt zu werden wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Rest des Landes.“

Dass die Kolleginnen und Kollegen hinter den Forderungen der IG Metall stehen, haben sie mit ihrer großen Beteiligung am ersten Warnstreik seit mehr als einem Jahrzehnt am 13. Mai eindrucksvoll bewiesen.

Zum Hintergrund: Bundesweit arbeiten beim BSH-Konzern rund 16.000 Beschäftigte unter fairen Flächentarifbedingungen – nur am Standort Nauen nicht. Die etwa 460 Kolleginnen und Kollegen hier haben bisher keinen Tarifvertrag. Das wollen die Beschäftigten am einzigen Produktionsstandort des Konzerns in Ostdeutschland nicht länger hinnehmen.

Im Gegensatz zu den Beschäftigten an den BSH-Standorten in Westdeutschland erhalten die Kolleginnen und Kollegen in Nauen beispielsweise kein Weihnachts- und kein Urlaubsgeld, keine über die gesetzlich vorgeschriebenen hinausgehenden Schichtzulagen und auch kein tarifliches Zusatzgeld (T-ZUG) und kein Transformationsgeld.

 

Von: vw

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