Protestaktion bei Diehl Advanced Mobility

Beschäftigte bei Diehl in Zehdenick fordern einen fairen Tarifvertrag

12.03.2025 | Mit einer öffentlichkeitswirksamen Mittagspausenaktion vor örtlichen Pressevertretern haben die Beschäftigten bei Diehl in Zehdenick am 12. März eindrucksvoll demonstriert, dass sie in der aktuellen Tarifrunde für ihre gestellte Forderung einstehen. Sie versammelten sich hinter einem großen Transparent vor dem Werktor, auf dem die Mehrheit der Belegschaft unterschrieben hat. Auf dem Transparent steht: Wir fordern eine faire Tariferhöhung und Beschäftigungssicherung!

Die Beschäftigten bei Diehl in Zehdenick fordern einen fairen Tarifvertrag. - Foto: IG Metall

Kurz nach der Protestaktion trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der IG Metall Oranienburg-Potsdam und die Diehl-Geschäftsführung zu ihrer zweiten Verhandlungsrunde über einen neuen Haustarifvertrag. Die IG Metall fordert für die rund 360 Beschäftigten eine Entgelterhöhung von sieben Prozent bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft 170 Euro mehr pro Monat. Außerdem will die IG Metall Oranienburg-Potsdam eine Beschäftigungssicherung für die 360 Kolleginnen und Kollegen am Standort Zehdenick erreichen.

Bei der heutigen zweiten Verhandlungsrunde bot der Arbeitgeber eine Entgelterhöhung von jeweils einem mickrigen Prozent für die Jahre 2025 und 2026 an. Wie bereits bei der ersten Verhandlung vor einigen Wochen zeigte der Arbeitgeber keine Bereitschaft, über eine Beschäftigungssicherung zu verhandeln. Die Forderung der Gewerkschaft nach einer Erhöhung des Urlaubsgeldes um fünf Euro pro Urlaubstag lehnte er ebenfalls ab.

Die IG Metall Oranienburg-Potsdam wird über den Vorschlag der Arbeitgeberseite zeitnah mit ihren Mitgliedern auf einer Mitgliederversammlung diskutieren. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 27. März verabredet. Nach dem Auslaufen des alten Tarifvertrages endet die Friedenspflicht bei Diehl in Zehdenick am 31. März 2025.

Die Situation bei Diehl Advanced Mobility ist seit längerem äußerst angespannt. Die Geschäftsführung hat am Standort Zehdenick im vergangenen Jahr massiv Stellen abgebaut. 2023 arbeiteten bei dem Automobilzulieferer noch rund 800 Beschäftigte. Mittlerweile sind es nur noch etwa 360. Der Arbeitgeber verlängerte befristete Arbeitsverträge nicht, die letzten befristeten Verträge laufen Ende März 2025 aus. Ein erheblicher Teil der Belegschaft musste das Unternehmen über ein Freiwilligenprogramm verlassen.

„Die Beschäftigten erwarten zurecht eine Wertschätzung ihrer Arbeit. Sie brauchen eine Entgelterhöhung, insbesondere weil die Entgelte bei Diehl in Zehdenick nahezu 25 Prozent unter denen ihrer Kolleginnen und Kollegen liegen, die über einen Flächentarifvertrag tarifgebunden sind“, sagt Anne Borchelt, Verhandlungsführerin der IG Metall und Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam. „In herausfordernden Zeiten bedarf es darüber hinaus einer Sicherheit für unsere Kolleginnen und Kollegen. Deshalb brauchen wir eine Beschäftigungssicherung.“

 

 

Von: vw

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