Zweistündiger Warnstreik bei Selux in Ketzin

Beschäftigte bei Selux in Ketzin fordern von ihrem Arbeitgeber endlich ein ernsthaftes Verhandlungsangebot

21.10.2025 | Nahezu die gesamte Belegschaft beim Beleuchtungsanlagenhersteller Selux am Standort Ketzin hat am Dienstag, 21. Oktober 2025, zwischen 11.45 und 13.45 Uhr für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Mit ihrem ersten Warnstreik sendeten die Beschäftigten ein unmissverständliches Zeichen in Richtung ihres Arbeitgebers, dass sie nicht bereit sind, dessen Tatenlosigkeit in den anberaumten Tarifverhandlungen länger hinzunehmen. Die Kolleginnen und Kollegen fordern von ihrem Arbeitgeber, dass dieser endlich ein ernsthaftes Angebot auf den Tisch legt.

Die Beteiligung am ersten Warnstreik bei Selux in Ketzin am 21. Oktober war sehr hoch. - Fotos: Volker Wartmann

IG Metall-Verhandlungsführerin Anne Borchelt (rechts) informierte die Kolleginnen und Kollegen über die bisherige Blockadehaltung der Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen.

Die Kolleginnen und Kollegen stehen geschlossen hinter den Forderungen der IG Metall.

Die Botschaft der Beschäftigten an ihren Arbeitgeber ist unmissverständlich: Lebensqualität schaffen mit Tarifvertrag bei Selux.

Ein Kollege dokumentiert den ersten Warnstreik bei Selux in Ketzin mit seiner Kamera für die Nachwelt.

Warnstreik und gute Laune müssen kein Widerspruch sein.

Die Beschäftigten bei Selux in Ketzin sind sauer über die Tatenlosigkeit ihres Arbeitgebers.

Die Warnstreikenden demonstrieren Geschlossenheit.

Für ausreichend Verpflegung während des Warnstreiks war bestens gesorgt: Es gab heiße Knacker, Bockwürste und Kaffee.

Die ersten beiden vereinbarten Verhandlungstermine am 1. und 16. Oktober waren für die Katz: Beim ersten Termin verkündeten die Geschäftsführer, dass sie kein Verhandlungsmandat des Gesellschafters hätten und deshalb nicht befugt seien zu verhandeln. Den zweiten Termin sagten sie mit der fadenscheinigen Begründung ab, dass der Gesellschafter im Urlaub sei.

„Die Kolleginnen und Kollegen sind sauer“, sagte Anne Borchelt, Verhandlungsführerin der IG Metall Oranienburg-Potsdam, während der zweistündigen Arbeitsniederlegung, für die sich die Kolleginnen und Kollegen bei strahlendem Sonnenschein auf dem Parkplatz neben dem Werk versammelt hatten. Anne Borchelt unterstrich: „Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht bereit, sich länger von ihrem Arbeitgeber verschaukeln zu lassen.“

Den bisherigen Tarifvertrag hatte die IG Metall Oranienburg-Potsdam im August gekündigt und dem Arbeitgeber im September konkrete Forderungen auf den Tisch gelegt: Zehn Prozent mehr Geld und die Zahlung eines Tariflichen Zusatzgeldes (T-ZUG), wie es in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie Standard ist.

Diese Forderungen hatten die Mitglieder der Tarifkommission nach Diskussionen mit ihren Kolleginnen und Kollegen einhellig beschlossen. Daraufhin hatte die IG Metall mit der Arbeitgeberseite zwei Verhandlungstermine in der ersten Oktoberhälfte verabredet.

„Wir hoffen, dass der Arbeitgeber das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem heutigen Warnstreik gesendet haben, richtig versteht“, sagte Anne Borchelt. „Die Kolleginnen und Kollegen erwarten, dass wir in den Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag endlich vom Fleck kommen und die Arbeitgeberseite beim nächsten vereinbarten Verhandlungstermin am 29. Oktober ein ernsthaftes Angebot vorlegt.“

Ihre selbstgemalten Transparente ließen die Warnstreikenden nach ihrer Arbeitsniederlegung am Werkszaun hängen. Darauf brachten sie ihre Forderungen unübersehbar auf den Punkt: „Wir sind es wert. Habe: Arbeit – Brauche: Geld“ und „Selux: Mehr Lohn wegen Inflation“.

Die Kolleginnen und Kollegen stehen geschlossen hinter der Forderung der IG Metall – und kündigten an: Wenn der Arbeitgeber sich beim nächsten Verhandlungstermin nicht endlich bewegt, war dies nicht der letzte Warnstreik.

 

Von: vw

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