Jungheinrich in Velten

Eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten ist jetzt möglich

17.06.2020 | Virtuelle Betriebsratssitzungen, Feedback sammeln zum Arbeiten im Homeoffice und den Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen im Blick: Der Betriebsrat in der Service-Niederlassung des Gabelstapler- und Intralogistikspezialisten Jungheinrich in Velten hat sich eingestellt auf Arbeiten in Corona-Zeiten.

Mario Rügen, Betriebsratsvorsitzender bei Jungheinrich in Velten - Foto: privat

Der „Laden läuft“ auch in der Corona-Krise gut, dennoch ist anders in der Veltener Niederlassung als zu „normalen“ Zeiten, berichtet Mario Rügen, Betriebsratsvorsitzender am Standort und Mitglied des Gesamtbetriebsrats.

Nur noch etwa zehn Prozent der rund 140 Kolleginnen und Kollegen arbeiten vor Ort, alle anderen mobil von zuhause. In kooperativer Zusammenarbeit haben Geschäftsleitung und Betriebsrat seit dem Ausbruch der Pandemie sehr zeitnah viel unternommen, um den Gesundheits- und Arbeitsschutz der Beschäftigten so gut wie möglich zu gewährleisten. „Zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten gibt es in den Niederlassungen zurzeit keinen Kundenverkehr mehr“, erzählt Mario Rügen.

Jungheinrich betreibt insgesamt 18 Niederlassungen für den Vertrieb in Deutschland, die Zentrale des Unternehmens hat ihren Sitz in Hamburg. „Die Kollegen und Kolleginnen vor Ort in Velten haben jeder ein Büro für sich alleine, sodass alle die gebotenen Abstände problemlos einhalten können.“ Auch Desinfektionsmittel und Schutzmasken stehen in ausreichendem Maße zur Verfügung. „Die Zentrale in Hamburg hat sich von Anfang an sehr viel Mühe gegeben und auch die Vertriebsniederlassungen zu schnellem Handeln angewiesen“, erläutert Rügen. „Geschäftsleitung und Betriebsrat haben in dieser Krisensituation kooperativ zusammengearbeitet.“

Durch die Möglichkeit des mobilen Arbeitens könnten die Eltern unter den Beschäftigten in den meisten Fällen auch ihre Kinder zuhause meist gut betreuen, wenn diese nicht in die Kita oder Schule gehen können, so Rügen. „Das mobile Arbeiten klappt sehr gut. Der Betriebsrat hat ein Feedback abgefragt, das durchgängig positiv zu bewerten ist“, sagt Rügen. „Vor der Pandemie war der Arbeitgeber gegenüber dem mobilen Arbeiten sehr viel skeptischer eingestellt. Jetzt, wo er sieht, wie gut es funktioniert, ist der Arbeitgeber bereit, eine notwendige Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat zu verhandeln und abzuschließen. Darin werden natürlich auch alle Fakten aus den Feedbacks Berücksichtigung finden.“

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten der Jungheinrich-Niederlassung in Velten arbeitet im Außendienst. Bedeutet: Die Kollegen sind für Vertrieb, Vermietung, Wartung und Reparatur der Stapler und Hubwagen zuständig. „Zu ihrem Schutz haben die Außendienstler sogar Absperrband dabei, damit ihnen in ihrem Arbeitsbereich bei ihren Kunden keiner zu nahe kommt“, erläutert Rügen. Manche Kunden lassen allerdings – wie Jungheinrich selbst – auch keine Fremden mehr auf ihr Betriebsgelände, sagt Rügen. „Diese Kunden versuchen unsere Kollegen telefonisch zu unterstützen und zu beraten.“ In Leerzeiten hätten die Außendienstler die Möglichkeit, sich im Intranet weiterzubilden, so Rügen. Dort habe Jungheinrich einen „E-Learning-Campus“ für seine Beschäftigten eingerichtet.

Der siebenköpfige Betriebsrat des Standortes in Velten trifft sich zurzeit einmal pro Woche virtuell via Videokonferenz, ebenso der Gesamtbetriebsrat des Unternehmens. „Wenn alle hochkonzentriert bei der Sache sind, klappt das ganz gut“, sagt Rügen. „In dieser sich ständig ändernden Situation haben wir viel zu besprechen.“ Das Thema Kurzarbeit und die dazugehörige Vorgehensweise wurde im Bedarfsfall in einer Rahmenbetriebsvereinbarung über den Gesamtbetriebsrat mit dem Arbeitgeber zeitnah verhandelt und abgeschlossen. „Diese Vereinbarung ist nach Anpassung auf unsere Niederlassung im Bedarfsfall anwendbar. Allerdings ist Kurzarbeit bei uns am Standort zurzeit kaum Thema. Zwischenzeitlich gab es Auftragsmangel in unserer Werkstatt. Hier konnten wir die Kurzarbeit durch den Abbau von Arbeitszeitkonten und Inanspruchnahme von Urlaub von einer Woche auf freiwilliger Basis verhindern. Fünf Wochen lang haben die Beschäftigten jeweils einen Tag pro Woche Urlaub gemacht. Inzwischen ist die Auftragslage wieder etwas entspannter“, sagt Betriebsrat Rügen.

„Da wir unter anderem viele Kunden in der Lebensmittelindustrie haben, sind wir systemrelevant und haben eine stabile Auftragslage. Wir machen uns um die Zukunft keine Sorgen.“

 

Von: vw

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