1. Mai in Brandenburg, Hennigsdorf und Potsdam

Gewerkschaften machen sich mit Bündnisparterinnen und Bündnispartnern am Tag der Arbeit stark

02.05.2025 | Zahlreiche Beschäftigte haben sich an ihrem Tag der Arbeit gemeinsam stark gemacht. Auch bei uns in Brandenburg an der Havel, Hennigsdorf und Potsdam gingen sie auf den 1. Mai-Kundgebungen in großer Zahl auf die Straße, um für gute Arbeit, faire Löhne und mehr Gerechtigkeit einzutreten. Unter dem Motto "Mach dich stark mit uns!" gingen Kolleginnen und Kollegen auf die Straße.

Auf der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Brandenburg an der Havel sagte Stefanie Jahn, 1. Bevollmächtigte: “Wir haben das Gerede satt, dass die Beschäftigten nicht genug leisten. Sie sind nicht Ursache der Wirtschaftsschwäche, und wir machen uns stark dafür, dass sie nicht die Leidtragenden werden. Wir wollen ein Wirtschaftswachstum für gute Jobs statt noch mehr Geld für Geschäfte auf dem Rücken der Beschäftigten.”

Um soziale Sicherheit und gute Arbeit zu schaffen, müssten die Arbeitgeber endlich ihren Teil beitragen, so Jahn: “Jetzt, wo die Rahmenbedingungen durch Investitionszusagen stehen, und die Energiekosten sinken, müsst ihr liefern. Sorgt für sichere Jobs, faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Dann sorgen die Beschäftigten mit ihrer Leistung für Wachstum und Wohlstand!”

Mit Blick auf die Lohnlücke zwischen Ost und West forderte die Gewerkschafterin eine Tarifwende. Bei Vollzeitbeschäftigten liege der Lohnunterschied immer noch bei 19 Prozent. Wo hingegen nach Tarif bezahlt werde, gebe es eine Lohn-Angleichung von 98 Prozent. “Arbeitgeber haben immer noch nicht begriffen, dass sie mit Billiglöhnen und schlechteren Arbeitsbedingungen keine Fachkräfte gewinnen können”, vermutete die Metallerin. Sie forderte ein bundesweites Tariftreuegesetz, damit öffentliche Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen vergeben werden: “Schluss mit Steuergeld für Tarif- und Sozialdumping! Wir brauchen eine echte Tarifwende, die allen Beschäftigten Schutz und faire Löhne garantiert.”

In Hennigsdorf kritisierte Anne Borchelt, 2. Bevollmächtigte, für die IG Metall das Verhalten der Arbeitgeber in diesen stürmischen Zeiten. "Im Moment erleben wir viel zu viel Druck auf die Beschäftigten, Erpressung, Abwanderungsgedanken, Kündigungsandrohungen - und das bei eigener Phantasielosigkeit vieler Arbeitgeber. Gerade in Ostdeutschland ist es in den vergangenen Jahren gelungen, vieles auf- und die industrielle Substanz auszubauen. Wir haben viele Stärken hier, die Unternehmen und Politik jetzt besser nutzen müssen. Wir haben bedeutende Betriebe in Brandenburg. Die Hauptstadtregion bietet jede Menge Chancen. Die Bahnproduktion, eine Zukunftsbranche für die Mobilität im 21. Jahrhundert, bei uns stark vertreten. Brandenburg und andere Regionen im Osten liegen vorn beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese Fortschritte dürfen nicht gefährdet werden. Die Transformation unserer Wirtschaft wird nur gelingen, wenn sie mit den Belegschaften statt über die Köpfe der Beschäftigten hinweg gestaltet wird. Für gute Industrie-Arbeitsplätze auch in der Zukunft!"

Und weiter erklärte Anne Borchelt: "Wir fordern lautstark von den Arbeitgebern: Bewegt auch – und zwar nach vorn und nicht immer zurück. Hört auf, die eigene Belegschaft zu bedrohen. Investiert in die Zukunft, erhaltet die Arbeitsplätze. Und nehmt die Finger aus den Geldeuteln unserer Kollegen und Kolleginnen! Wir haben es oft genug gezeigt, gerade hier in Brandenburg: Wenn wir zusammenstehen, wenn wir gemeinsam Druck machen, kommen wir voran."

In Potsdam unterstrich Nico Faupel, Gewerkschaftssekretär: „Die starke Beteiligung der Jugend und die Ergebnisse, die uns in Tarifrunden gelungen sind, sprechend für sich. Wir brauchen die Jugend in den Betrieben, und die Jugend braucht Perspektiven für ihre Zukunft. Weitere Wege und Instrumente, um die duale Ausbildung nach vorn zu bringen, sind aber dringend notwendig.“

Von: nf

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