BSH will Werk in Nauen bis Mitte 2027 schließen

IG Metall kündigt massiven Widerstand gegen die Schließungspläne von BSH in Nauen an

13.10.2025 | Die schockierende Nachricht traf die Belegschaft im Bosch-Siemens-Hausgeräte-Werk (BSH) in Nauen völlig überraschend und unvorbereitet: Auf einer Betriebsversammlung am Freitagnachmittag, 10. Oktober 2025, informierte die Geschäftsführung die Belegschaft über ihre Pläne, die Waschmaschinenproduktion am Standort Nauen bis Mitte 2027 sukzessiv einzustellen. Danach schickte sie die verzweifelten Kolleginnen und Kollegen nach Hause.

Die Kolleginnen und Kollegen bei BSH in Nauen sind nicht bereit, die Schließungspläne des Unternehmens widerstandslos hinzunehmen. Foto: Volker Wartmann

Die BSH verkündete, Waschmaschinen statt in Nauen künftig „in anderen europäischen Werken“ produzieren zu wollen, sprich in Osteuropa.

Die IG Metall Oranienburg-Potsdam wurde von den Schließungsplänen des Konzerns genauso überrascht wie die rund 450 Beschäftigten am BSH-Standort Nauen. Die Gewerkschaft kündigte umgehend massiven Widerstand gegen das Vorhaben des Unternehmens an. „Es ist absolut inakzeptabel, dass der Konzern solche Entscheidungen trifft, ohne vorher mit den Beschäftigten und der Gewerkschaft gesprochen und über mögliche Alternativen diskutiert zu haben“, sagt Anne Borchelt, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam. „Das Unternehmen trägt als Arbeitgeber eine große, soziale Verantwortung für seine Beschäftigten und für die Region, der es sich nicht entziehen darf.“

Die Beschäftigten am Standort Nauen liefern seit Jahren und Jahrzehnten sehr gute Arbeit ab, so Borchelt. Das BSH-Werk in Nauen sei eines der modernsten und effizientesten Werke des Konzerns in ganz Deutschland. „Die Kolleginnen und Kollegen werden die Schließungspläne des Unternehmens nicht geräuschlos hinnehmen, sondern massiven Widerstand dagegen leisten“, kündigt Anne Borchelt an. „Die Beschäftigten fordern vom Konzern alternative Konzepte und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Sie sind bereit, ihren Teil zu konstruktiven Lösungen und für Beschäftigungssicherung am Standort Nauen beizutragen.“

Das BSH-Waschmaschinenwerk in Nauen ist das einzige Werk des Konzerns in Ostdeutschland – und zugleich das einzige in Deutschland, in dem die Beschäftigten keinen Tarifvertrag haben. Bundesweit arbeiten beim Bosch-Siemens-Hausgeräte-Konzern (BSH) rund 16.000 Beschäftigte – unter fairen Flächentarifbedingungen. Bereits seit mehreren Monaten verhandeln die IG Metall Oranienburg-Potsdam und die BSH über einen Tarifvertrag und Beschäftigungssicherung für die Kolleginnen und Kollegen in Nauen. Zuletzt hatte die BSH die Verhandlungen mehrfach verzögert.

Die BSH gilt als Europas führender Hausgerätehersteller.

 

Von: vw

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