Bezirkskonferenz

Ministerpräsident Woidke: Unterschiedliche Wochenarbeitszeit in Ost- und Westdeutschland korrigieren

20.04.2018 | Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich auf der Bezirkskonferenz der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen am Donnerstag in Potsdam für die Angleichung der Arbeitszeiten in Ostdeutschland an das Westniveau ausgesprochen.

Ministerpräsident Woidke sprach sich für die Angleichung der Arbeitszeiten in Ost- und Westdeutschland aus. Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

„Es kann nicht sein, dass ein Metaller oder eine Metallerin in Brandenburg heute einen Monat im Jahr länger arbeiten muss als in Baden-Württemberg“, sagte Woidke. Ebenso wie die Einkommensunterschiede von 20 bis 30 Prozent stelle die Ost-West-Lücke eine „Riesenlast für die kommenden Jahre dar. Das müssen wir korrigieren.“

Die IG Metall hatte sich in der Tarifrunde 2018 der Metall- und Elektroindustrie ebenfalls für eine Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit von Ost- und Westdeutschland stark gemacht und eine Gesprächsverpflichtung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen erreicht.

Zeit, die Gesprächsverpflichtung mit Leben zu füllen

Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Potsdam und Oranienburg, begrüßte Woidkes Aussage zur notwendigen Korrektur der noch bestehenden unterschiedlichen Wochenarbeitszeit. „Das ist eine Frage von Gerechtigkeit“, betonte Stefanie Jahn. „Mehr als 28 Jahre nach dem Mauerfall gibt es keinen Grund mehr, warum wir im Osten Deutschlands Woche für Woche für das gleiche Geld drei Stunden mehr arbeiten müssen als die Kolleginnen und Kollegen im Westen. Es ist jetzt an der Zeit, die erreichte Gesprächsverpflichtung mit Leben zu füllen.“

Woidke betont Bedeutung der Tarifbindung für eine gute Zukunft
Außerdem betonte Woidke am Donnerstag auf der Bezirkskonferenz, wie wichtig eine starke Tarifbindung der Unternehmen sei. „Heute muss jeder einzelne Geschäftsführer begriffen haben, dass es ohne gute Arbeitsbedingungen keine Zukunft gibt“, so der Ministerpräsident. Neben der Bezahlung gehe es heute um moderne Arbeitszeitmodelle, um Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und um ein gutes Betriebsklima. „Anders wird es in Zukunft nicht laufen.“ Damit es läuft, würden starke Betriebsräte und gute Tarifverträge gebraucht.

Etablierung von Forschungseinrichtungen in Brandenburg gefordert

Zudem forderte der brandenburgische Ministerpräsident am Donnerstag auf der Bezirkskonferenz eine starke Unterstützung der Bundesregierung, um in Brandenburg und ganz Ostdeutschland mehr außer-universitäre Forschungseinrichtungen zu etablieren. „In ostdeutschen Bundesländern gibt es nur halb so viele wie im Westen“, kritisierte Woidke. Forschungseinrichtungen außerhalb der Universitäten seien Garanten für die Entwicklung von Technologien und Fachkräften“, unterstrich der Ministerpräsident.  

Von: kk

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