#unteilbar

Signal aus Berlin: 242 000 demonstrierten für Vielfalt und Solidarität statt Ausgrenzung

14.10.2018 | Das war mächtig: Die Großdemonstration "#unteilbar! Für eine offene und freie Gesellschaft" in Berlin vereinte am Samstag fast eine Viertelmillion Menschen – sechsmal mal so viel wie angekündigt. Auch die IG Metall Potsdam-Oranienburg war stark vertreten. Kolleginnen und Kollegen aus der Geschäftsstelle und den Betrieben zeigten Flagge für eine Gesellschaft, in der Solidarität und Menschlichkeit nicht verhandelbar sind.

Metallerinnen und Metaller, unter ihnen IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel (2.v.l.) und Stefanie Jahn (3.v.l.), Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam-Oranienburg, zeigen Flagge für Solidarität. Foto: IG Metall

"Sagt es laut, sagt es klar: Wir sind alle unteilbar", schallte es stimmgewaltig aus dem Block der IG Metall über den Alexanderplatz, die Leipziger Straße, den Potsdamer Platz bis hin zur Straße des 17. Juni. Immer neue Botschaften tauchten im Demonstrationszug auf:  "Bunt statt Grauland", "Vilelfalt statt Einfalt", "Freiheit und Gleichheit", und "Ausgehetzt" – ein Statement aus Bayern angereister Demonstrierender mit Blick auf ihre Landtagswahl am Sonntag. Tausende Menschen säumten winkend und rufend die Straßenränder, zeigten mit eigenen Plakaten und Slogans ihre Zustimmung.

Metallerinnen und Metaller waren stark vertreten
Friedlich, aber bestimmt setzten sie ein deutliches Signal für Menschlichkeit, für ein solidarisches Miteinander in Deutschland und Europa, gegen eine Spaltung durch Rassismus, Sexismus und soziale Ausgrenzung. An der Spitze und im Demozug: Hunderte Metallerinnen und Metaller. "Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden. Wir halten dagegen, wenn Grund- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden sollen", heißt es in einem Memorandum von #unteilbar, einem breiten Bündnis aus 8 000 Organisationen und Einzelpersonen, darunter Gewerkschaften, Kirchen und Hilfsorganisationen, Muslime, bekannte Künstler und Bürgerrechtsinitiativen.

Unteilbar und unüberhörbar
"Wir treten für eine offene und solidarische Gesellschaft ein, in der Menschenrechte unteilbar, in der vielfältige und selbstbestimmte Lebensentwürfe selbstverständlich sind. Wir stellen uns gegen jegliche Form von Diskriminierung und Hetze" – die Botschaft von #unteilbar aus Berlin ist vor allem eines: Unüberhörbar.

Abschlusskundgebung mit Hans-Jürgen Urban
Auf der Abschlusskundgebung an der Siegessäule sprach neben vielen anderen auch Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Mitglied der IG Metall. Unter tosendem Beifall der Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer richtete er klare Worte an "alte und junge Faschisten, an die Heuchler von der AfD und gegen die sogenannten Konservativen a la Seehofer, die immer weiter nach rechts rücken, nur um ein paar Prozentpunkte mehr zu kriegen. Unsere Botschaft ist: Wir haben die Schnauze voll von Euch Biedermännern, die ihr Brandstifter seid. Im Klartext: Deutschtum als Zugangsberechtigung für soziale Sicherheit und der Rest guckt in die Röhre. Darauf gibt es nur eine Antwort: Bleibt uns vom Hals mit dieser braunen Karikatur eines Sozialstaats. Das ist gefährlich."

Nicht braun, sondern bunt, ist Urbans Gegenentwurf zu einer menschenverachtenden und ausgrenzenden Politik. Dafür hatte er ein gutes Beispiel parat: "Die Gewerkschaften, auch meine IG Metall, sind im wahrsten Sinne des Wortes bunte Haufen. Wir vereinen Menschen aus aller Herren Länder. Eine IG Metall ohne die Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund und mit nichtdeutschem Pass wäre für mich eine Horrorvorstellung. Was wäre das für ein Verlust an Erfahrungen, an Kulturen, an Impulsen und an Kampfkraft. Genau so wünsche ich mir diese Gesellschaft – als einen bunten Haufen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen, unterschiedlichen Leidenschaften und gemeinsamer unteilbarer demokratischer Widerstandskraft."


Von: kk

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