Konferenz von IG Metall und Bombardier

Zukunft gestalten – mit starker deutscher Schienenindustrie!

28.06.2019 | „Wohin fährt die Zu(g)kunft?“ – Wie können in Zeiten von Klimawandel und dringend notwendiger Verkehrswende mehr Personen und Güter auf die Schiene gebracht werden? Wie können die Standorte von Bombardier in Deutschland langfristig einen guten Beitrag dafür leisten? Das waren die zentralen Fragen der Diskussion von IG Metall, Betriebsräten aller Standorte von Bombardier in Deutschland, Politik und der deutschen Geschäftsführung von Bombardier am 27. Juni in Berlin.

Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

Die Veranstaltung fand auf Initiative des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen sowie des Bombardier Gesamtbetriebsrats statt. 2018 wurde nach langen Auseinandersetzungen mit der deutschen Geschäftsführung ein großes Umbaukonzept für sieben der zehn deutschen Standorte vereinbart. Das Umbaukonzept soll bis Ende 2020 umgesetzt werden, der Kündigungsschutz läuft Ende 2019 aus.

Mit einem „Markt der Möglichkeiten“ zeigten alle Standorte, dass ein großes Potenzial an den Standorten vorhanden ist. Die Gäste konnten sich einen Eindruck über die Vielseitigkeit und das Know-how an Produkten und Kompetenzen verschaffen, die durch die deutschen Standorte abgedeckt wird. Gezeigt wurde aber auch, wo weitere Entwicklungschancen und -bedarfe liegen.

In der Podiumsdiskussion wurde das große Potenzial als wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Verkehrswende gewertet. Neben dem Ausbau der Schieneninfrastruktur brauche es viel mehr Schienenfahrzeuge als bisher. Dass dieser steigende Bedarf durch „Qualität - Made in Germany“ abgedeckt werden kann und sollte, betonten sowohl Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, als auch Katrin Schneider, Verkehrsministerin von Brandenburg.

Enak Ferlemann, Schienenbeauftragter der deutschen Bundesregierung, betonte aber auch, dass ein besserer Schutz durch Local Content-Vorgaben dringend notwendig sei. Faire Bedingungen im Wettbewerb gerade mit Anbietern aus China müssten geschaffen werden, um den deutschen Schienenverkehr langfristig zu stärken. Hier seien Regelungen auf Bundes- und EU-Ebene notwendig und angestrebt.

Dass auch die Geschäftsführung eine große Verantwortung hat, machten René Straube, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Bombardier in Deutschland, und Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, deutlich.

„Schiene hat Zukunft! Veränderungen und Ziele kann man aber nicht ohne die Belegschaften schaffen. Deswegen braucht es verlässliche Zusagen über den Erhalt von Standorten und Beschäftigten bis mindesten 2025“, so Olivier Höbel.

„Ein neuer und sicherer Planungshorizont für die deutschen Beschäftigten von Bombardier Transportation muss gegeben werden. Die Vorteile des Umbaus und der Spezialisierung der Standorte beginnen nun langsam erste Früchte zu tragen, werden aber erst in der langfristigen Perspektive nachhaltige Erfolge zeigen“, sagte René Straube.

Michael Fohrer, Vorsitzender der Geschäftsführung in Deutschland, wollte zum jetzigen Zeitpunkt keine Zusagen machten, zeigte sich aber gesprächsbereit. IG Metall und Gesamtbetriebsrat streben zeitnah Gespräche an.

Von: rb

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