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Handwerk im digitalen Wandel

21. Potsdamer Gesellentag bekräftigt gemeinsames Handeln aller für das Gelingen der digitalen Wende im Handwerk

10.04.2017 | Handwerk 4.0 – „Gute Arbeit und Gute Ausbildung?“: Unter diesem Motto diskutierten am 8. April 2017 beim 21. Potsdamer Gesellentag rund 70 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Handwerk gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst, dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied der IG Metall, Ralf Kutzner, sowie Gerhard Ringmann, Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung im Ministerium für Wirtschaft und Energie die Herausforderungen der Digitalisierung. Die zentrale Botschaft: Es gilt, keine Angst vor den Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, im Handwerk zu haben! Die Umsetzung in den Betrieben sei eine Gemeinschaftsaufgabe – Arbeitnehmer und Arbeitgeber können die damit einher gehenden Veränderungen nur im Miteinander lösen.

Thomas Erdmann (Zweiter v.r.), Vizepräsident der Handwerkskammer Potsdam - Foto: IG Metall

„Indem man nach gemeinsamen Lösungsansätzen sucht, digitale Prozesse in die Betriebsabläufe zu integrieren und dabei gerade die jungen Arbeitnehmer mit ihrer von Hause aus hohen Digitalkompetenz in diese Veränderungen einbezieht, besetzt man das Thema Verantwortung auch für die Arbeitnehmerschaft ganz neu,“ betonte Thomas Erdmann, Vizepräsident der Arbeitnehmerseite der Handwerkskammer Potsdam die Dringlichkeit, angesichts der großen Aufgabe auf Alleingänge von nur einer Seite zu verzichten. „Indem man ergebnisorientiert Ideen diskutiert und diese mit Leben erfüllt, können Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Handwerk gemeinsam eine treibende Kraft für Perspektiven in Brandenburg, eine gesunde Betriebslandschaft inklusive einer tariflichen Bezahlung, für Weiterbildung und Entwicklung sein,“ so Erdmann. 

Für die Veränderungen in der Arbeitswelt gelte es, ein gesundes Maß zu finden, sodass Digitalisierung nicht zu einer reinen Rationalisierungsveranstaltung werde, sondern klug die Möglichkeiten, die diese vierte Revolution mit sich bringt, auch für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, im Handwerk zu nutzen. Das Handwerk habe sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder neu erfunden, bisheriges Können und alte Werte seien deshalb auch in Zukunft gefragt - verbunden mit dem entsprechenden Software-Know-how. „Die Vernetzung dieser drei Säulen ist das Gebot der Stunde und nicht, in Panik auszubrechen,“ unterstrich Ralf Kutzner. So gelte es in diesem Zusammenhang auch, die tariflichen Rahmenbedingungen zur Absicherung zu schaffen. Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern, dürfe man nicht immer nur mit dem Finger auf die Arbeitgeber zeigen, sondern sich als Arbeitnehmer einbringen und für das Gelingen im Betrieb stark machen. Dafür brauche es starke Strukturen, wozu auch die Stärkung der Innungen, ein starkes Verbandswesen auch auf Arbeitgeberseite gehöre, sodass man auch künftig die Forderungen für beide Seiten in der Politik durchsetzen könne. 

Für der Politik stehe die Aufgabe, mit maßgeschneiderten Angeboten die Unternehmen zu begleiten. Gerade im Hinblick auf die hohe Anzahl der Unternehmensnachfolgen in den kommenden Jahren im Brandenburger Handwerk böte die Digitalisierung große Chancen auf Neues, motivierte Gerhard Ringmann auch die Arbeitnehmerschaft zum Übergang in diese neue Ära. 

In der Diskussion wurde u.a. deutlich, dass die Stärkung der Strukturen in gemeinsamer Anstrengung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowohl die Stärkung der Innungen durch eine hohe Tarifbindung der Betriebe beinhalte, wie auch die Möglichkeiten der Gewerkschaften, in die Betriebe zu kommen. Dies bestätigte auch Kammerpräsident Robert Wüst.

Von: nf

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