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1. Mai - Tag der Arbeit

Arbeitszeitverkürzung als Zukunftskonzept

02.05.2018 | Traditionell rufen die IG Metall Oranienburg und Potsdam gemeinsam mit dem DGB Region Westbrandenburg am Tag der Arbeit, dem 1. Mai, zur Teilnahme an den zentralen Gewerkschaftsveranstaltungen in Brandenburg an der Havel, Hennigsdorf und Potsdam auf. Auch in diesem Jahr fand die teilnahmestärkste Maikundgebung in Potsdam statt.

IG Metall Jugend auf der Demonstration - Foto: IG Metall

Danny Hatscher (links) ruft zum Zusammenhalt auf - Foto: IG Metall

Nico Faupel (links) fordert konsequentere Verfolgung von Straftaten gegen Betriebsverfassungsorgane - Foto: DGB Region Westbrandenburg

Die Diskussionsrunde Nummer 3 - Foto: DGB Region Westbrandenburg

Pünktlich um 10 Uhr startete der gut 600 Personen starke Demonstrationszug in der Brandenburger Landeshauptstatt am Platz der Einheit in Richtung Luisenplatz. Auf dem Weg über die Breite Straße, vorbei am Landtagsgebäude betonte Danny Hatscher, Gewerkschaftssekretär, dass die Zeit reif sei, um Verteilungsfragen neu zu diskutieren. "Wir haben als IG Metall durchgesetzt, dass die kurze Vollzeit und damit das Rückkehrrecht auf Vollzeit tarifvertraglich verbrieftes Recht ist" erklärte Hatscher. Das sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dennoch müsse nun auch die Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten an die des Westens folgen.

Die zentrale Kundgebung des Potsdamer 1. Mai fand, anders als in den Vorjahren, in diesem Jahr wieder auf dem Luisenplatz statt. Über insgesamt gut 5.000 Teilnehmer konnten sich die Veranstalter durch Publikumsverkehr freuen. Insbesondere die neu im Konzept vorgesehenen Talkrunden fanden großen Anklang bei den Passantinnen und Passanten. Inhaltlich diskutierten u.a. die Kandidatinnen und Kandidaten der anstehenden Bürgermeisterwahl in Potsdam sowie Politikerinnen und Politiker der Landes- und Bundesebene mit Gewerkschaftsvertreterinnen und Vertretern über Gute Arbeit.

Im Rahmen der Talkrunden betonten die Diskutantinnen und Diskutanten die Wichtigkeit Guter Arbeit. "Der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie ist wegweisend für alle Beschäftigten und alle Branchen" sagte Nico Faupel, Gewerkschaftssekretär. Insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung aber auch aufgrund persönlicher Wünsche hätten die IG Metall Mitglieder sich ihre verdiente Flexibilität im Sinne der Beschäftigten erkämpft. Dabei sei die Angleichung der tarifvertraglichen regelmäßigen Arbeitszeit, die 35 h Woche, auch im Osten erklärtes Ziel. Was im Westen seit Jahrzehnten funktioniere, müsse nun endlich auch in den neuen Bundesländern umgesetzt werden. Im Übrigen schaffe die 35 h Woche nicht nur mehr Zufriedenheit in den Belegschaften sondern sichere und schaffe nachhaltig Arbeitsplätze in der Region. "Durch die Politik sind nun endlich Schwerpunktstaatsanwaltschaften zu ermöglichen, Behinderung und Verhinderung von Betriebsratswahlen dürfen nicht länger als Kavaliersdelikte hingenommen werden" forderte Nico Faupel die politische Untertsützung ein.

Ein ganz wesentlicher Aspekt und damit eine weitere zentrale Forderung der Gewerkschaften an die Politik sei die Abschaffung der Sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen. "Sachgrundlose Befristungen halten insbesondere jungen Menschen von der Kandidatur zum Betriebsrat ab. Damit ist die sachgrundlose Befristung eine Unterbindung von Mitbestimmung im Betrieb und gehört dringend abgeschafft" waren sich alle Diskutatinnen und Diskutanten einig.

Von: nf

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