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Betriebsrätinnen-Austausch auf See: Selbstbewusst mitmischen!

12.03.2018 | Der DGB Potsdam/Region Westbrandenburg hatte engagierte Betriebsrätinnen anlässlich des Internationalen Frauentags zur Brunch-Fahrt auf die MS Königswald eingeladen. Rund 40 aktive Gewerkschafterinnen nutzten die Gelegenheit am Samstag, 10. März, um sich intensiv über Gestaltungsmöglichkeiten von Arbeit der Zukunft aus Sicht von Frauen auszutauschen.

Engagierte Betriebsrätinnen diskutierten Gestaltungsmöglichkeiten von Arbeit der Zukunft aus Frauensicht. Fotos (2): IG Metall

Bevor die Diskussionen in Kleingruppen an Fahrt aufnahmen, gaben Sonja Staak (stellvertretende DGB-Vorsitzende im Bezirk Berlin-Brandenburg), Susanne Feldkötter (Verdi-Geschäftsführerin im Bezirk Potsdam-Neuwestbrandenburg) und Carmen Bahlo (Betriebsratsvorsitzende ZF Getriebe Brandenburg und Mitglied des IG Metall-Vorstands) kurze Impulsreferate.

Sonja Staak erinnerte zunächst daran, was Frauen in der Vergangenheit alles erreicht haben. „Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, ist von Frauen lange erkämpft worden“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende im Bezirk Berlin-Brandenburg, und nannte auch gleich einige Beispiele: „Vor 100 Jahren haben sich Frauen das Wahlrecht erstritten. Und noch viel jünger ist das Recht der Frau, ohne Zustimmung ihres Mannes einem Beruf nachzugehen. Auch dass Frauen ein eigenes Bankkonto haben dürfen, ist nicht vom Himmel gefallen.“ Bei allen Erfolgen sei in puncto echter Gleichstellung der Geschlechter aber auch in Zukunft noch einiges zu tun, erklärte sie. Noch immer bekämen Frauen deutlich kleinere Renten als ihre männlichen Kollegen und typische Frauenberufe seien nach wie vor sehr schlecht bezahlt. Aufgabenfelder, die auch in Zukunft weiter zu bearbeiten seien.

Susanne Feldkötter ist die erste weibliche Geschäftsführerin bei Verdi in Brandenburg. Doch insgesamt, so erklärte sie, sind nach wie vor viel zu wenig Führungspositionen mit Frauen besetzt. „Frauen gehören nicht nur ins Ehrenamt“, forderte Susanne Feldkötter, „sie haben schließlich viel zu bieten und bringen reichlich Erfahrungen mit.“

Ein gutes Beispiel, wie Frauen selbst in Männerbetrieben eine Führungsposition einnehmen können, liefert Carmen Bahlo. Seit 1995 ist sie Betriebsratsvorsitzende bei ZF Getrieben in Brandenburg. Der Frauenanteil im Betrieb liegt, wie sie berichtete, bei nur neun Prozent. Nur vier Frauen haben bei ZF in Brandenburg eine Führungsposition, auch weil die Kolleginnen „zurückhaltender und viel selbstkritischer mit sich seien“ und sich auf Führungspositionen erst gar nicht bewerben, während Männer mit mehr Mut auf Ausschreibungen reagieren, berichtete Carmen Bahlo aus ihren Erfahrungen und forderte, dass auch „Frauen durchaus mit mehr Selbstbewusstsein auftreten“ sollten.

Die drei Frauen in Führungspositionen hatten ihren Kolleginnen jede Menge Gesprächsstoff für die Fahrt auf Havel und Seen geliefert. Die dreistündige Rundfahrt verging anschließend viel zu schnell.  

Von: kk

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