Konstituierende Delegiertenversammlung

Delegierte wählen Stefanie Jahn und Anne Borchelt mit großer Mehrheit zu Bevollmächtigten der IG Metall Oranienburg

21.03.2024 | Die IG Metall Oranienburg-Potsdam zeigt große Geschlossenheit und stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft: Einen Tag nach der konstituierenden Delegiertenversammlung der IG Metall Potsdam am 19. März wählten auch die Delegierten der IG Metall Oranienburg Stefanie Jahn und Anne Borchelt am 20. März in Velten mit großer Mehrheit zur hauptamtlichen Ersten und Zweiten Bevollmächtigen.

Anne Borchelt, Zweite Bevollmächtigte (links), Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte (rechts) und die anwesenden Beisitzer des neu gewählten Ortsvorstands (Mitte) freuen sich über ihre Wahl. - Fotos: Volker Wartmann

Vor der Wahl präsentierten sich Stefanie Jahn (rechts) und Anne Borchelt (links) als gemeinsames Team.

Die Bevollmächtigten sowie die Beisitzerinnen und Beisitzer des Ortsvorstandes wurden vorschriftsmäßig in geheimen Wahlen ermittelt.

Zu Beginn der Veranstaltung blickte Stefanie Jahn auf die vergangenen, herausfordernden vier Jahre zurück.

Heiko Engelmann, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom in Hennigsdorf, informierte die Delegierten über die aktuelle Lage im Unternehmen.

Senior Gotthard Otte steltte die Unterschriftenaktion für die Forderung "Inflationsausgleichsprämie für Rentnerinnen und Rentner. Jetzt!" vor und warb um die Unterstützung der Delegierten.

Stefanie Jahn dankte Dennis Weidel (rechts) für sein Engagement im Ortsvorstand in den vergangenen vier Jahren.

Der politische Sekretär Nico Faupel leitete die Wahlen an diesem Nachmittag souverän.

Zum Abschluss der Veranstaltung setzten die Delegierten ein unmissverständliches Zeichen gegen Rechts.

Der politische Sekretär Danny Hatscher rief dazu auf, auch gegen die AfD klare Kante zu zeigen.

Über ihre Delegierten für die IG Metall-Bezirkskonferenz stimmten die Delegierten per Kartenzeichen ab.

Neu im Ortsvorstand der IG Metall Oranienburg: Michael Siemens (links), Betriebsratsvorsitzender im Zahnradwerk Pritzwalk.

Anne Borchelt gratuliert den Beistzern des Ortsvorstands Oranienburg zu ihrer Wahl.

Gast Patrick Hesse von der IG Metall-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen informierte die Anwesenden über den Ausgang der Betriebsratswahlen bei Tesla.

Vor der Wahl stellten sich die Kandidaten für den Ortsvorstand den Delegierten kurz vor.

Das Führungsduo der IG Metall Oranienburg-Potsdam nach der Wahl: Stefanie Jahn (rechts) und Anne Borchelt (links).

Stefanie Jahn und Anne Borchelt bedankten sich im Anschluss an ihre Wahl für das große Vertrauen ihrer Wählerinnen und Wähler. Bei ihrer Vorstellung hatten sich Stefanie Jahn und Anne Borchelt als zupackendes und einiges Team präsentiert.

„Wir wollen als Team die anstehenden Herausforderungen gemeinsam mit euch angehen“, sagte Stefanie Jahn, seit 2016 Erste Bevollmächtigte der kooperierenden IG Metall-Geschäftsstellen Oranienburg und Potsdam. „Die Zuständigkeiten und die Verantwortung in den beiden Geschäftsstellen sind sehr groß. Mit zwei hauptamtlichen Bevollmächtigten in dieser Amtsperiode möchte ich meiner potentiellen Nachfolgerin ermöglichen, ihre Aufgabe ab 2028 gut vorbereitet anzugehen. Anne und ich unterstützen und ergänzen uns sehr gut.“

„Die Zeiten sind rau. Unsere Aufgabe in den kommenden Jahren wird sein, die Geschäftsstellen Oranienburg und Potsdam zu stabilisieren und positiv zu entwickeln“, sagte die neue, hauptamtliche Zweite Bevollmächtigte Anne Borchelt. „Wir als IG Metall Oranienburg-Potsdam wollen die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben dort abholen, wo sie stehen. Darum werden wir noch mehr in die Betriebe hineingehen und viele 1zu1-Gespräche mit den Beschäftigten führen. Das ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.“

Zwei hauptamtliche Bevollmächtigte ermöglichen in den kommenden vier Jahren zudem eine gute und praktikable interne Arbeitsteilung: Stefanie Jahn wird für die finanziellen Aufgaben der Geschäftsstellen Oranienburg und Potsdam zuständig sein, Anne Borchelt für die personellen.

Neuwahlen waren bei dieser konstituierenden Delegiertenversammlung der wichtigste und umfassendste Tagesordnungspunkt. Ebenfalls in geheimer Abstimmung – wie die die beiden Bevollmächtigten – wählten die Delegierten die Beisitzerinnen und Beisitzer des Ortsvorstands der Geschäftsstelle Oranienburg nahezu einstimmig. Folgende Kolleginnen und Kollegen gehören in den kommenden vier Jahren dem Ortsvorstand Oranienburg an: Franziska Lietz (Bosch Thermotechnik/Velten), Maren Kuhnert (Diehl/Zehdenick), Oliver David Alstom/Hennigsdorf), André Schaefer (Hennigsdorfer Elektrostahlwerk), Tobias Hoheisel (Alstom/Hennigsdorf), Dennis Brandt (Swiss Krono/Heiligengrabe), Michael Saldsieder Hellmers/Wittstock), Mario Rügen Jungheinrich/Velten) und Michael Siemens (Zahnradwerk Pritzwalk).

In offener Abstimmung wählten die Versammelten zudem ihre Delegierten für die IG Metall-Bezirkskonferenz sowie für die Tarifkommission Metall- und Elektroindustrie.

Im ersten Teil der Veranstaltung hatte Stefanie Jahn den Delegierten den Geschäftsbericht 2020-2023 vorgestellt und in Kürze über wesentliche Erfolge in den vergangenen vier Jahren referiert. „Die letzten vier Jahre waren besondere Jahre, wie wir sie uns wahrscheinlich vorher nicht hätten vorstellen können“, sagte Stefanie Jahn. „Erst hat die Corona-Pandemie, die Anfang 2020 begann, unser aller Leben lange Zeit schwerwiegend durcheinandergebracht und verkompliziert. Und als die Pandemie nahezu überwunden war, brachte der Krieg in der Ukraine Anfang 2022 schwerwiegende Verwerfungen mit sich, die wir bis heute spüren. Durch Corona waren wir in unserer täglichen Arbeit massiv eingeschränkt, aber wir als IG Metall Oranienburg-Potsdam haben uns in den Herausforderungen gestellt und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gemeinsam viel erreicht: Wir haben den Weg für die Angleichung Ost in der Metall- und Elektroindustrie bereitet – mitten in der Corona-Pandemie. Der Durchbruch gelang Anfang Mai 2021 in den Konzernen ZF und Mahle. Als erste Unternehmen im Bezirk erklärten sie ihre Bereitschaft zur Einführung der 35-Stunden-Woche. Das zeigte Wirkung, Ende Juni 2021 einigten sich die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen und die Arbeitgeberseite auf einen tariflichen Rahmen zur Angleichung.“

Stefanie Jahn fasste exemplarisch weitere gewerkschaftliche Erfolge in Kürze zusammen: „Im Zahnradwerk in Pritzwalk haben sich die Kolleginnen und Kollegen in einer langen Auseinandersetzung inklusive 24-Stunden Warnstreik und Urabstimmung mit einem langen Atem einen Tarifvertrag erkämpft. Und ganz aktuell haben sich die Beschäftigten bei Hellmers in Wittstock auf den Weg gemacht, um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erstreiten und eine Angleichung an die Verhältnisse am Stammsitz in NRW zu erreichen.“

Jahn stelle anschließend auch die geplante Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie in diesem Jahr vor. Ende Oktober 2024 endet hier die Friedenspflicht. Jahn lud die Delegierten zur Aktivenkonferenz am 29. und 30. April ein und appellierte an sie, möglichst zahlreich am Tarifauftakt am 14. September in Potsdam teilzunehmen.

In Ergänzung zum Geschäftsbericht ging Stefanie Jahn auch auf die Bildungsarbeit der IG Metall Oranienburg-Potsdam ein. 2020 und 2021 mussten zahlreiche Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, 2022 und 2023 konnten einige Veranstaltungen nicht durchgeführt werden, weil sich nicht ausreichend Interessenten angemeldet hatten. „Wir brauchen mehr Rückmeldungen und Unterstützung von euch, damit wir Veranstaltungen anbieten können, die exakt zu euren Bedürfnissen passen“, sagte Jahn.

Heiko Engelmann, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom in Hennigsdorf, informierte die Delegierten über die aktuelle Lage im Unternehmen. „Die Kolleginnen und Kollegen bei Alstom haben mit einer Zustimmung von mehr als 88 Prozent für die Kündigung des im vergangenen Jahr abgeschlossenen Zukunftstarifvertrags gestimmt“ so Engelmann. „Damit betreten wir rechtliches Neuland. Aber die Kolleginnen und Kollegen wollen nicht weiter akzeptieren, dass der Arbeitgeber ihr Urlaubsgeld einbehält, aber gleichzeitig nicht seine Versprechen zur Beschäftigungssicherung und zu Produktionssteigerungen einhält. Alstom hält weiterhin daran fest, weitere Fertigungsanteile nach Polen zu verlagern.“

Engelmann ging auch auf die Klage gegen den Berliner Senat ein. Dieser hatte den Auftrag für den Bau neuer S-Bahnen im Umfang von mehr als zehn Milliarden Euro an ein Konsortium aus Stadler, Siemens und DB vergeben. „Das Verfahren war in unseren Augen unrechtmäßig“, so Engelmann. „Wir fordern die Berliner und Brandenburger Politik, die IG Metall-Bezirksleitung und den IG Metall-Vorstand auf, sich für ein rechtskonformes Vergabeverfahren bei der Ausschreibung der S-Bahn Berlin einzusetzen.“ Für diese Forderung erhielt Engelmann große Unterstützung der Delegierten.

Gotthard Otte stellte den Delegierten eine Aufforderung des Seniorenkreises an die Abgeordneten des deutschen Bundestages vor. Titel: „Inflationsausgleich für Rentnerinnen und Rentner. Jetzt!“ „Alle in der Bundesregierung haben dafür gestimmt, dass die Abgeordneten eine Inflationsausgleichprämie bekommen“, so Otte. „Rentnerinnen und Rentner aber bekommen keine Inflationsausgleichsprämie, obwohl viele sie dringend brauchen. Rentnerinnen und Rentner dürfen in Deutschland nicht weiter abgehängt werden.“ Er rief die Delegierten dazu auf, die Forderung „Inflationsausgleich für Rentnerinnen und Rentner. Jetzt!“ zu unterschreiben. Das taten die meisten Anwesenden im Anschluss auch.

Nach dem anschließenden Wahlmarathon setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss ihrer Versammlung ein klares und unmissverständliches Zeichen gegen Rechts. „Wir müssen den Rücken gerade machen und uns ganz klar gegen die AfD positionieren“, betonte Danny Hatscher, politischer Sekretär der IG Metall Oranienburg-Potsdam. „Wir müssen alles geben, um zu zeigen, für welche Werte wir stehen: Demokratie und Solidarität. Wir müssen Demokratie in den Betrieben greifbar und erlebbar machen. Und wir als IG Metall müssen klarmachen: Wir sind viele und wir haben die Lösungsansätze für Tarifverträge, Mitbestimmung und soziale Gerechtigkeit.“

 

Bitte vormerken:

Die nächste gemeinsame Delegiertenversammlung der IG Metall Oranienburg-Potsdam findet am findet am 13. Juni um 15 Uhr in Hennigsdorf statt.

Weitere Termine:

25. September: Delegiertenversammlung Oranienburg

4. Dezember: gemeinsame Delegiertenversammlung der IG Metall Oranienburg-Potsdam:

29.-30. April: Aktivenkonferenz Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie in Brandenburg an der Havel

1. Mai: Kundgebungen in Potsdam, Hennigsdorf und Brandenburg an der Havel

15. Juni - Tag der offenen Gesellschaft: Veranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen, Christopher Street Day in Bad Belzig

14. September: Tarifauftakt Metall- und Elektroindustrie in Potsdam

 

Von: vw

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