IG Metall Senioren "60+" Potsdam

Bemerkenswertes zum Jahr 2020

19.02.2020 | Ein neues Jahrzehnt hat begonnen. Sofort folgt ein warnender Hinweis: Bitte das Jahr vollständig schreiben, sonst kann es manipuliert werden. Da macht jemand aus meiner „20“ eine 2013 oder eine 2071.

Ich hatte mir zur Jahreswende ernsthaft vorgenommen, positiv und zuversichtlich mein Rentnerleben zu genießen. (Bitte den Schluss des vorherigen Satzes nicht wörtlich nehmen). Meine Hausärztin erklärte mir im Januar als chronisch Kranken Untersuchungen nur noch jährlich anzubieten. Zum Verständnis: Zwei Mal im Jahr war es mal! Brauche ich Tabletten (leider), frage ich erst in der Apotheke nach, ob sie verfügbar sind, bevor ich ein neues Rezept beim Arzt bekommen kann. Im Zusammenhang mit dem grassierenden Coronavirus in China, einem potenten Arzneimittelproduzenten für Deutschland und Europa, kann es zum Mangel kommen, meinen einige Personen.

Ein euphorischer Aufschrei hallt durch das Land Brandenburg: Die Autofirma Tesla will eine „Giga Factory“ für Elektroautos bauen. Ein positives Ansinnen, meine ich. Das Ziel, in einem Jahr zu produzieren, ist ambitioniert! Ich bin skeptisch ob der deutschen Bürokratie und der Klima- und Umweltaktivisten. Meine Frage ist: Warum wird diese Investition nicht in der gebeutelten Lausitzregion realisiert, sondern bleibt im Speckgürtel der Hauptstadt? Die Lausitzer würden bestimmt uneingeschränkt Beifall klatschen! Eine entscheidende, beiläufige Aussage des Ministerpräsidenten Woidke lässt aufhorchen: Sinngemäß sagte er, dass er hoffe, dass Tesla mittelfristig Tariflöhne und -gehälter zahlen werde.

Der Kohleausstieg in der Lausitz ist beschlossene Sache: Das ist gut für die CO2-Reduzierung. Klimaschutz und Kohleausstieg - für beide geht es um die Existenz! Aber wo bleiben die neuen Arbeitsplätze? In Schwarzheide sollen Komponenten für Autobatterien hergestellt werde. Einige Wissenschaftsfilialen sollen in Cottbus angesiedelt werden. Das kann nur der Anfang sein. Die vielen Industriearbeiter und Handwerker? Vor Ort zu arbeiten ist immer noch besser als ständig nach Berlin zu pendeln!

Wer ist bereits E-Scooter gefahren? Bitte nicht mit dem Roller aus der Kindheit vergleichen. Sorgen macht mir die Invasion dieser Kamikaze-Rennfahrer in den Innenstädten. Sie kommen plötzlich von irgendwo her und fahren nach irgendwo! Zu vergleichen mit der Mehrheit der Radfahrer. Die Straßenverkehrsordnung hat noch nicht verstanden, dass Handlungsbedarf besteht. Es gibt offiziell nur gutgemeinte Radschläge. Das Problem ist die Straßenbreite innerhalb von Ortschaften. Sie ist nicht erweiterbar. Hier findet ein Umverteilungskampf statt. Die Anzahl der Benutzer wächst rasant. Es ist ein Märchen, den Autofahrer mit Adjektiven wie „bequem“ oder „Spaß“ in Verbindung zu bringen. Die meisten müssen zur Arbeit oder die Kinder quer durch die Stadt in den Kindergarten bringen.

Die Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten war ein Paukenschlag! Da wird ein FDP-AAbgeordneter, dessen Partei bei der Landtagswahl knapp in den Landtag gekommen ist, ahnungslos und mit Tricks zum Ministerpräsidenten vorgeschlagen und er nimmt die Wahl an. Er hätte sie lediglich abzulehnen brauchen und wäre am folgenden Tag der Held geworden. Sich später hinzustellen (CDU und FDP) und zu sagen, sie wären überrumpelt worden, glauben nur wenige! Leider hält dieses unrühmliche Gezerre an. Ich empfinde es erschreckend!

Wem das alles zu viel und aufregend ist, der sollte sich zurücklehnen und gerade in unserem Alter an seine Gesundheit denken. Wir alle wollen älter werden, alt sind wir noch lange nicht! Unterstützen wir unsere werktätigen IG Metall-Mitglieder, in welcher Form auch immer.

 

Klaus Felz

Von: kf

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