IGM Senioren AK Oranienburg

Klimawandel (Kolumne)

24.10.2019 | Prof. Dr. Karl Lauterbach bewirbt sich, zusammen mit Nina Scheer, um den Vorsitz in der SPD. Sein Markenzeichen, die rote Fliege unterm Hemdkragen, versteckt er in seiner Brusttasche, weil seine Tochter sie nicht mehr zeitgemäß findet. Dabei wirkten die kleinen, roten Flügel geradezu symbolisch für die Windräder zur alternativen Energiegewinnung.

Ein Thema, das ihn umtreibt. Zu erfahren war das in der Talkshow, deren Moderator Markus Lanz seine Gäste nicht ausreden lässt, ihnen nur halbe Sätze gestattet und für die Antworten auf seine Fragen selber sorgt. Dennoch gelingt es Lauterbach, zwischenzeitlich die Gründe seines Engagements zu artikulieren. Es ist fünf vor Zwölf, was den Klimaschutz angeht. Für manch einen Politiker womöglich ein Grund, die Uhr zurückzustellen, um sich mehr Zeit für's „Gelaber“ darüber zu nehmen. „Wir haben die Weichen für die Zukunft gestellt!“ sagen sie, während derweil der Zug unaufhaltsam ins Verderben rollt. Bundespräsident Steinmeier zelebriert dazu im Tonfall eines Beerdigungs-Teilnehmers seinen Standartsatz „Ich warne davor!“ Übrigens warnt er regelmäßig vor allen möglichen Dingen dieser Welt. Mit dem Satz „Wir müssen alle mitnehmen“, verteidigt Kanzlerin Merkel ein halbherzig geschnürtes Klimapaket. Gilt es doch, die vielfältigen Interessen-Gruppen der Gesellschaft nicht zu verprellen, - egoistische, gleichgültige oder unwissende, die auf ihren vertrauten Wegen beharren. Es könnte ja Wählerstimmen kosten. Prof. Dr. Lauterbach, mit oder ohne Fliege, hält, von seiner Tochter beraten, zeitgemäß dagegen. „Fünf vor Zwölf!“, warnt er wieder und wieder im Namen der Wissenschaft, die es wissen muss, und es ist wenig wahrscheinlich, dass irgendwer versehentlich die Uhr vorgestellt hat.

von manfred ende

Die monatliche Kolumne des Autors erscheint seit 16 Jahren in der IG Metallzeitung. Die  folgende ist die erste, die 2003, neben  seiner grafischen Präsentation zur Thematik: "Richtlinien für eine neue Ehrenamtlichkeit" erschienen ist. 

Das Kürzel AGA

In diesen Tagen rückt ein Kürzel rückt das Buchstaben-Kürzel AGA in den Vordergrund! Wer daraus die Feststellung ableitet: „im Alter Geht's Abwärts“, der ist, zumindest aus Sicht der „aktiven Alten“, schwer auf dem Holzweg. AGA ist auch keine Partei und auch kein neues, selbstreinigendes Waschmittel. AGA ist „Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit“ und soll deutlich machen, dass mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben nicht auch Aktivitäten abnehmen müssen. Ausscheidende sind auch Zunehmende. Zum einen, was bei vielen Senioren den Bauchumfang angeht, und zum anderen, was den Terminkalender der „Alten“ betrifft, auch die Eintragungen im Kalender werden umfangreicher. Ausscheidende Gewerkschaftsfunktionäre, die sich nur schwer vom Bürosessel trennen, haben zwei Möglichkeiten. Entweder tauschen sie ihn fürs häufige Schläfchen gegen Großvaters Ohrensessel um, oder machen weiter, sind unterwegs, kümmern sich um die „Mitgliederentwicklung“ und um die nicht mehr im Betrieb Beschäftigten. Denn Anspruch auf Beteiligung und Betreuung haben alle Mitglieder. In den Betrieben aber erreichen wir nur noch die Hälfte. AGA ist also nicht die Anlehnung an die vier Buchstaben, auf die man sich, wie der Volksmund behauptet, gefälligst zur Ruhe setzen sollt. AGA ist eine neue Ehrenamtlichkeit, für die Richtlinien geschaffen wurden, die eine „Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit“ zur Brücke werden lassen - zu unseren nicht mehr im Betrieb erreichbaren Mitgliedern. Dazu zählen Erwerbslose ebenso wie Seniorinnen und Senioren.

 

 

Von: me

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