Tarifverhandlungen im Zahnradwerk Pritzwalk

IG Metall setzt Arbeitskampfmaßnahmen in dieser Woche aus und gewährt Arbeitgeber eine weitere Schonfrist

13.10.2021 | Bei den Gesprächen über einen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Zahnradwerk Pritzwalk am Montagabend, 11. Oktober, zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung kamen die Parteien nicht weiter. Der Grund: Die Gesellschafter des Zahnradwerks Pritzwalk hatten sich im Vorfeld wider Erwarten nicht auf eine gemeinsame Linie verständigt.

Wenn sich die Geschäftsführung des Zahnradwerks Pritzwalk nicht endlich bewegt, sind weitere Warnstreiks nicht ausgeschlossen. - Foto: Volker Wartmann

Die IG Metall zeigt ein weiteres Mal Rücksicht für die die fehlende Abstimmung beim Arbeitgeber und gewährt ihm erneut einen Aufschub, sich zu positionieren. Der Arbeitgeber sagte zu, sich bis Freitag, 15. Oktober, zurückzumelden.

Anne Borchelt, zuständige Verhandlungsführerin der IG Metall Oranienburg-Potsdam: „Wir bedauern es sehr, dass die Geschäftsführung noch immer keinen Verhandlungswillen zeigt, mit uns konstruktiv und zielführend über einen fairen Tarifvertrag für die Beschäftigten zu sprechen. Diese Woche geben wir dem Arbeitgeber noch Zeit und werden keine weiteren Warnstreiks durchführen. Dem Arbeitgeber muss aber auch klar sein: Die Geduld der Kolleginnen und Kollegen ist inzwischen sehr strapaziert. Sie sind nicht bereit, sich länger hinhalten und verschaukeln zu lassen.“

Die IG Metall hatte der Geschäftsführung am 11. Oktober ein konkretes Angebot vorgelegt. „Wir fordern nichts Unmögliches und sind kompromissbereit. Unser Vorschlag ist ein Haustarifvertrag, der die betriebliche Realität berücksichtigt und den Arbeitgeber nicht überfordert“, sagt Anne Borchelt. „Wir fordern vor allem Einkommensgerechtigkeit. Das heißt: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Dafür braucht es ein transparentes und gerechtes Entgeltsystem, das es bisher im Zahnradwerk nicht gibt“, so Anne Borchelt. „Außerdem muss die zukünftige Einkommensentwicklung für die Kolleginnen und Kollegen abgesichert werden. Die Beschäftigten brauchen Verlässlichkeit und Planungssicherheit für die Zukunft und dürfen nicht allein der Willkür des Arbeitgebers ausgeliefert sein.“

Borchelt kündigt an: „Wir haben einen langen Atem, die Kolleginnen und Kollegen stehen geschlossen hinter den Forderungen der IG Metall.“

 

Von: vw

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