Kampf für Tariflohn: Verhandlung in Frankfurt

Erneute Warnstreiks bei Riva/B.E.S. in Brandenburg

22.07.2019 | Nach bisher ergebnislosen Verhandlungen erwartet die IG Metall von den Gesprächen mit der deutschen Geschäftsführung des Riva-Konzerns am Dienstag, 23. Juli, dass diese die längst ausgehandelten Tarifverträge für die Riva-Beschäftigten am Standort in Brandenburg übernimmt sowie für die Standorte Horath und Trier die Einführung tariflicher Standards anerkennt. Zu den Gesprächen in Frankfurt am Main werden die Verhandlungsführer aus Brandenburg von mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen begleitet. Auch die Belegschaften der seit dem 11. Juni unbefristet Streikenden aus den Riva-Standorten in Horath und Trier werden nahezu vollzählig vor Ort sein, um ihre berechtigten Forderungen zu untermauern.

Solidarisch und entschlossen bei ihrem Kampf für Tarifbindung: Die Riva-Beschäftigten aus Brandenburg, Horath und Trier. Fotos: Volker Wartmann

Die Kolleginnen und Kollegen von Riva zeigen Geschlossenheit und Durchhaltevermögen.

IG Metall-Verhandlungsführerin Stefanie Jahn und IG Metall-Verhandlungsführer Uwe Zabel.

Unübersehbare Ansage in Richtung Arbeitgeber

Die IG Metall ruft zu einer Solidaritätsdemonstration mit den Streikenden auf. Diese führt ab 11.00 Uhr vom Bahnhofsvorplatz am Frankfurter Hauptbahnhof zum Verhandlungsort am DGB-Haus in der Wilhelm-Leuchner-Straße 69-77. Dort werden alle Beteiligten auf ein Ergebnis der Tarifverhandlungen warten. Alle sind eingeladen, trotz Urlaubszeit diesen gerechten Kampf um Tarifbindung gegen Tarifflucht zu unterstützen.

Für den Riva-Standort Brandenburg fordert die IG Metall die vollständige Übernahme des Tarifergebnisses der ostdeutschen Stahlindustrie, für die Riva-Standorte in Trier und Horath die Anerkennung aller Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland-Pfalz. „In beiden Fällen gilt es, eine Tarifflucht des Riva-Konzerns zu verhindern“, sagt die Brandenburger Verhandlungsführerin Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam-Oranienburg. „Wir kämpfen für eine gemeinsame Lösung für alle betroffenen Standorte. Auf faule Kompromisse für einzelne Standorte lassen wir uns nicht ein.“

Um ihre berechtigte Forderung zu unterstreichen, werden die Beschäftigten von Riva/B.E.S. in Brandenburg von Dienstag, 23. Juli um 3.30 Uhr in der Früh bis Mittwoch, 24. Juli, bis 16.00 Uhr am Nachmittag in einen Warnstreik treten. „Sollte die deutsche Riva-Geschäftsführung am Dienstag in Frankfurt nicht bereit sein, sich mit uns zu einigen, provoziert sie einen unbefristeten Streik auch am Standort Brandenburg“, so Metallerin Stefanie Jahn.

Die Kolleginnen und Kollegen von Riva/H.E.S. In Horath und Trier befinden sich seit dem 11. Juni 2019 in einem unbefristeten Streik, um die Anerkennung der Tarifverträge der rheinland-pfälzischen Metall- und Elektroindustrie zu erreichen. Bis jetzt verdienen sie rund 20 Prozent weniger als Kolleginnen und Kollegen mit Tarifvertrag. Uwe Zabel, IG Metall-Verhandlungsführer für die Riva-Standorte Horath und Trier, kündigte an: „Die IG Metall wird nicht zulassen, dass für dieselbe Arbeit an unterschiedlichen Standorten unterschiedliche Löhne gezahlt werden“, so Zabel. „Uns geht es um den Respekt für die arbeitenden Menschen.“

Um endlich die vollständige Übernahme des Tarifergebnisses der ostdeutschen Stahlindustrie.zu durchzusetzen, waren die Brandenburger Beschäftigten von Riva/B.E.S. bereits am Montag, 15 Juli, von 5.00 bis 24.00 Uhr in einen Warnstreik getreten. Dabei standen ihnen die streikenden Kolleginnen und Kollegen aus Horath und Trier solidarisch und aktiv zur Seite.

Von: vw

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