Warnstreik bei Alstom in Hennigsdorf

„Es ist höchste Zeit für die Arbeitgeber, sich zu bewegen.“

24.03.2021 | Rund 60 Kolleginnen und Kollegen von Alstom (ehemals Bombardier und PPC) in Hennigsdorf beteiligten sich mit 30 Fahrzeugen am 23. März ab 11.30 Uhr am Warnstreik am „Super-Tuesday“: Zeitgleich mit rund 1.000 Beschäftigten aus zwei Dutzend weiteren Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie aus Berlin und Brandenburg fuhren sie am Mittag mit einem von der Polizei eskortierten Autokorso ins Zentrum Berlins.

Auch 60 Beschäftigte von Alstom in Hennigsdorf nahmen am gemeinsamen Warnstreik von rund zwei Dutzend Unternehmen am 23. März vor dem Olympiastadion teil. Fotos: IG Metall

Ziel war der Parkplatz vor dem Olympiastadion, wo sich alle Warnstreikenden zu einer gemeinsamen Kundgebung trafen, um für die Forderungen der IG Metall in der aktuellen Tarifrunde zu demonstrieren. Seit Wochen verhandeln bundesweit die Tarifkommissionen der IG Metall mit den Arbeitgeberverbänden. Während die Forderungen der IG Metall klar auf dem Tisch liegen, kommt von der anderen Seite wenig bis gar nichts.

„Es ist höchste Zeit für die Arbeitgeber, sich zu bewegen“, forderte Birgit Dietze, Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir warten immer noch auf ein ernstzunehmendes Angebot und einen vierten Verhandlungstermin mit den beiden Arbeitgeberverbänden in unserem Bezirk. Unsere Kolleginnen und Kollegen beweisen jeden Tag, dass sie auch in Corona-Zeiten alles am Laufen halten.“

„Wer so abtaucht wie die Führungsebene der Arbeitgeber, versagt als Führungskraft“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Was keiner versteht und auch nicht verstehen kann: Die Beschäftigten haben sich im Corona-Jahr unter sehr schwierigen Bedingungen angestrengt, damit die Unternehmen gut durch die Krise kommen. Als Dank greifen die Arbeitgeber jetzt während der Tarifrunde grundlegende Errungenschaften der Gewerkschaften an. Was soll das?“

„Der Arroganz des hiesigen Arbeitgeberverbandes haben wir mit dem Autokorso unser Zeichen der gemeinsamen Kraft der Berliner Betriebe entgegengesetzt. Wir fordern endlich klare Angebote für unsere Forderungen“, sagte Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

Die IG Metall fordert für die rund 290.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Volumen von vier Prozent, das optional für eine Entgelterhöhung oder zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Zudem soll die Verbesserung der Übernahme der Auszubildenden sowie die Einbeziehung der dual Studierenden in den Tarifvertrag geregelt werden. Außerdem fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sache ein Tarifliches Angleichungsgeld, um endlich erste Schritte in der Angleichung Ost voran zu kommen.

Von: vw

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