Protest vor der deutschen Riva-Konzernzentrale

Kolleginnen und Kollegen zeigen große Entschlossenheit und Solidarität

09.07.2019 | Mit großer Entschlossenheit haben Kolleginnen und Kollegen aus den Riva-Standorten Brandenburg, Horath und Trier am Dienstag, 9. Juli, vor der deutschen Riva-Konzernzentrale in Hennigsdorf demonstriert, dass sie weiterhin solidarisch für ihr gemeinsames Ziel kämpfen werden: einen fairen Tarifvertrag für alle Beschäftigten. Anlass für diese gemeinsame Protestaktion war eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung an diesem Tag, die die Arbeitnehmervertreter eingefordert hatten.

Solidarisch und entschlossen: die Kolleginnen und Kollegen aus Brandenburg, Horath und Trier Fotos: Volker Wartmann

Nach 5 Wochen Streik noch immer kämpferisch: Kollegen aus Horath und Trier

Metallerin Stefanie Jahn: „Wir kämpfen für eine gemeinsame Lösung für alle betroffenen Standorte."

Solidaritätsstreik der Kollegen aus Brandenburg vor der deutschen Riva-Konzernzentrale in Hennigsdorf

Unüberhörbar - die Botschaft der Kolleginnen und Kollegen aus Horath und Trier: "Power durch die Mauer, bis sie bricht."

Protest getreu dem Motto: Pyrotechnik ist kein Verbrechen.

Bei dieser Sitzung erörterten beide Seiten die Tarifkonflikte im Konzern intensiv. Am Nachmittag fand erstmals ein ernsthafter inhaltlicher Austausch im Rahmen einer Tarifverhandlung zwischen IG Metall und der Riva-Geschäftsführung zur Tarifforderung in Horath und Trier statt. Am Freitag werden die Verhandlungen in Frankfurt fortgesetzt.

„Endlich kommt Bewegung in die Sache“, sagte Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam-Oranienburg nach der mehrstündigen Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern. „Wir werden den Druck weiter hochhalten.“ Vor der Aufsichtsratssitzung hatte Jahn vor mehr als 80 solidarisch streikenden Kolleginnen und Kollegen, die um kurz vor 11 Uhr von Riva/B.E.S. aus Brandenburg nach Hennigsdorf angereist waren, gesagt: „Das Verhalten der Riva-Geschäftsführung ist ein Angriff auf die gesamte IG Metall. Sollten wir heute keine Lösung erreichen, werden wir am Donnerstag unsere Kolleginnen und Kollegen aus Trier und Horath in die Konzernzentrale nach Mailand begleiten, um unsere Forderungen zu unterstreichen“, so Jahn. „Wir haben einen langen Atem.“

Lautstark näherte sich um 12 Uhr der Demonstrationszug von rund 50 Beschäftigten von Riva/H.E.S. aus Horath und Trier, die für ihren Protest extra aus Rheinland-Pfalz nach Hennigsdorf angereist waren. „Power durch die Mauer, bis sie bricht – Wir sind noch frisch, Riva an den Tisch“ schallte es schon von Weitem. Die Kolleginnen und Kollegen dieser beiden Riva-Standorte fordern seit Wochen vehement die Anerkennung der Tarifverträge der rheinland-pfälzischen Metall- und Elektroindustrie. Um ihre berechtigte Forderung durchzusetzen, befinden sie sich seit dem 11. Juni in einem unbefristeten Streik. Sie verdienen rund 20 Prozent weniger als Kolleginnen und Kollegen mit Tarifvertrag. Gestern, am 8. Juli, hatte die IG Metall das deutsche Riva-Management zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag nach Frankfurt eingeladen. Die Arbeitgeberseite war jedoch nicht erschienen. Dieses Gespräch wurde jetzt in Hennigsdorf geführt.

Für die Riva-Standorte in Trier und Horath fordert die IG Metall die Anerkennung aller Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie, für den Standort Brandenburg die vollständige Übernahme des Tarifergebnisses der ostdeutschen Stahlindustrie. „In beiden Fällen gilt es, eine Tarifflucht des Riva-Konzerns zu verhindern“, so Stefanie Jahn. „Wir kämpfen für eine gemeinsame Lösung für alle betroffenen Standorte. Auf faule Kompromisse für einzelne Standorte lassen wir uns nicht ein.“

Uwe Zabel, IG Metall-Verhandlungsführer für die Riva-Standorte Horath und Trier, kündigte an: „Die IG Metall wird nicht zulassen, dass für dieselbe Arbeit an unterschiedlichen Standorten unterschiedliche Löhne gezahlt werden“, so Zabel. „Uns geht es um den Respekt für die arbeitenden Menschen.“

Die Arbeitgeber dürften an einem Scheitern der Verhandlungen wenig interessiert sei. Denn sollten bei den Verhandlungen am morgigen Mittwoch in Brandenburg keine bedeutenden Fortschritte erzielt werden, könnten die Kolleginnen und Kollegen am Standort Riva/B.E.S. in Brandenburg zeitnah in Streik treten – wie die Riva-Beschäftigten in Horath und Trier. IG Metaller Zabel hatte bei der Protestaktion vor den Riva-Werkstoren in Hennigsdorf die Kampfbereitschaft der Belegschaften unmissverständlich betont: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Und wer Sturm sät, wird im Orkan untergehen.“

Von: vw

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