Vertrauensleute-Treffen am Pichelssee

Planung fantasievoller Aktionen für die anstehende Tarifrunde

03.03.2020 | Rund 50 Vertrauensfrauen und -männer von ZF aus Brandenburg, Mahle aus Wustermark und Bombardier aus Hennigsdorf diskutierten und planten am Wochenende im IG Metall-Bildungszentrum Berlin am Pichelssee mögliche Aktionen in den Betrieben während der anstehenden Tarifrunde. Mit dabei waren auch Stefan Schaumburg, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen und Marika Höhn, IG Metall-Bezirksjuristin und zuständig für Tarifpolitik.

Treffen der Vertrauensfrauen und -männer von ZF, Mahle und Bombardier im IG Metall-Bildungszentrum Berlin - Foto: Paul Jüttner

Am 1. April 2020 soll in zahlreichen Betrieben im Zuständigkeitsbereich der IG Metall-Geschäftsstelle Oranienburg-Potsdam ein öffentlichkeitswirksamer Aktionstag durchgeführt werden. „Die Vertrauensleute haben an diesem Wochenende mehrere kreative Ideen und Aktionen entwickelt, mit denen wir unsere Forderungen in der anstehenden Tarifrunde fantasievoll unterstreichen werden“, sagt Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall-Geschäftsstelle Oranienburg-Potsdam. „Zu viel geben wir vorher allerdings noch nicht preis, sonst ist es für die Arbeitgeber ja keine Überraschung mehr.“ Jahn verrät immerhin, dass die anwesenden Vertrauensleute einen Film gedreht haben, der in den kommenden Tagen geschnitten und produziert werden muss. Jahn: „Wir hoffen, den Film rechtzeitig zum Tarifauftakt präsentieren zu können.“

Außerdem haben die Vertrauensleute Strategien entwickelt, wie sie möglichst viele Kolleginnen und Kollegen in ihren Betrieben dazu motivieren können, mit zum Tarifauftakt am 14. März nach Leipzig zu kommen, um dort eine starke Präsenz zu zeigen. Die Geschäftsstellen Oranienburg-Potsdam organisieren zwei Busse, die zur zentralen Auftaktkundgebung nach Leipzig fahren.

Bus-Abfahrtszeiten zum Tarifauftakt:

ab Brandenburg an der Havel um 7:00 Uhr bei ZF Brandenburg in der Caasmannstraße in Brandenburg und um 7:15 Uhr ab Brandenburg Hauptbahnhof,

ab Brieselang vom Bahnhof um 6 Uhr und ab Bahnhof Berlin-Spandau um 6:30 Uhr.

Eine eigenständige Anreise ist selbstverständlich auch möglich. Die Vertrauensleute und Betriebsräte in den Betrieben nehmen Anmeldungen gerne entgegen.
 

Zu Beginn des Treffens in Pichelssee erläuterte Stefan Schaumburg, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, den Vertrauensleuten die Verhandlungsstrategie der IG Metall in der anstehenden Tarifrunde und diskutierte mit ihnen darüber. Die Zustimmung der Kolleginnen und Kollegen war groß.

„Die Angleichung der Arbeitszeit mit dem Ziel der 35-Stunden-Woche hat in unserem Bezirk höchste Priorität“, sagte Schaumburg. „Gute und sichere Jobs stehen aber auch weit oben auf unserer Agenda. Die Arbeitgeber sind in der Verantwortung, die Zukunft gemeinsam mit den Beschäftigten zu gestalten.“

Die Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen steht vor großen Veränderungen. Die Anforderungen der Transformation mit neuen Schlüsseltechnologien, Wertschöpfungsketten, Produkten und Geschäftsmodellen führen dazu, dass sich die Unternehmen und Betriebe ganz wesentlich verändern. Vor diesem Hintergrund sprechen sich die Tarifkommissionen Berlin-Brandenburg-Sachsen für ein Gesamtverteilungsvolumen von 4 bis 5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten aus.

Haben die Tarifparteien bis Anfang April keine belastbaren Ergebnisse erzielt, werden die Tarifkommissionen Berlin-Brandenburg-Sachsen zu den Themen Entgelt und Tarifliches Angleichungsgeld entsprechende Forderungen beschließen.

Die IG Metall will, dass die Veränderungen gemeinsam mit den Beschäftigten gestaltet werden. Gleichzeitig brauchen die Unternehmen die Innovationskraft der Beschäftigten und deren Veränderungsbereitschaft, um weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Nach 30 Jahren der Wiedervereinigung ist auch eine Angleichung der Arbeits- und Lebensbedingungen an den Westen überfällig. Die Menschen in den Betrieben wollen Sicherheit im Wandel und dies gelingt nur mit ihrer Einbindung und Beteiligung.

Die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2020 muss auf diese Herausforderungen und Anliegen der Beschäftigten eine Antwort geben. Daher hat die IG Metall am 24. Januar 2020 den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie ein „Moratorium für einen fairen Wandel“ vorgeschlagen. Dies beinhaltet unsere Bereitschaft, beschleunigt zu einem Tarifergebnis zu kommen und verlangt von den Arbeitgebern, sich bereit zu erklären, während der Verhandlungsphase keine einseitigen Maßnahmen zu Lasten der Beschäftigten anzukündigen.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat kürzlich bereits seinen Verzicht auf die vereinbarte Frist am 3. März 2020 erklärt. Die IG Metall hätte ihre Forderungen etwa zu Gehältern oder Arbeitszeit bis dahin vorlegen müssen. Diese Frist ist jetzt auf den 21. April verschoben, wenige Tage vor Ablauf der Friedenspflicht am 28. April.

 

Von: vw

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