11.03.2020 | Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, wurde bei der konstituierenden Delegiertenversammlung der Geschäftsstelle Potsdam mit einer Zustimmung von mehr als 95 Prozent als Erste Bevollmächtigte wiedergewählt. 42 der 44 stimmberechtigten Delegierten votierten in der geheimen Wahl am Dienstag, 10. März, für Stefanie Jahn. Es gab eine nur Gegenstimme, eine Stimme war ungültig.
Stefanie Jahn dankte den Delegierten für ihr Vertrauen und kündigte an, dass die IG Metall angesichts der bevorstehenden Aufgaben vor großen Herausforderungen stehe. „Diese Herausforderungen müssen wir gemeinsam angehen“, so Jahn. Vor ihrer Wahl hatte Stefanie Jahn die wesentlichen Inhalte des Geschäftsberichts 2016-2019 referiert: Die Finanzsituation der Geschäftsstelle ist stabil. Rund 4000 Mitglieder sind 1-Prozent-Zahler. Die Mitgliederzahl ist in diesem Zeitraum von etwa 5900 auf rund 6200 gestiegen. „Die Erfahrung zeigt: Wir gewinnen Mitglieder dadurch, dass wir uns Auseinandersetzungen stellen und Themen in den Betrieben setzen“, erläuterte Jahn.
Ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Rede war ihr Plädoyer, dass sich die IG Metall in Zukunft verstärkt gegen Rechts engagieren müsse. „Rechte Parolen sind leider wieder salonfähig geworden“, sagte Jahn. „Solche Parolen sind auch ein Angriff gegen uns. Das dürfen wir nicht unwidersprochen stehen lassen.“ Jahn betonte: „Wir dürfen nicht wegsehen. Wir als IG Metall stehen für Respekt und Solidarität, wir kämpfen gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Keine Toleranz den Intoleranten, kein Fußbreit den Faschisten.“
Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, erläuterte den Delegierten in Kürze die Vorgehensweise der IG Metall in den aktuellen Tarifverhandlungen. „Wir müssen Schluss machen mit der Ungleichbehandlung, darum gehen wir das Thema Arbeitszeit in dieser Tarifrunde an“, sagte Schaumburg. „Wir werden das Thema Arbeitszeitangleichung jetzt lösen. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir den Konflikt in den Betrieben angehen.“
Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin Brandenburg, sagte, dass die Gewerkschaften angesichts des aktuellen Strukturwandels vor großen Herausforderungen stehen. „Wir können den Strukturwandel nicht nur über Verbrauchssteuern finanzieren, das ist sozial ungerecht“, sagte Staack. „Kolleginnen und Kollegen müssen in diesem Wandel sozial abgesichert sei, niemand darf deshalb seinen Job verlieren. Wir erwarten von der Politik, dass Kolleginnen und Kollegen, die Schwierigkeiten haben, aufgefangen werden.“
Zum Zweiten, ehrenamtlichen Bevollmächtigten wählten die Delegierten Sandro Hoffmann, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei ZF Getriebe in Brandenburg. Er erhielt 100 Prozent Zustimmung. Zudem wählten die Delegierten die neun Beisitzer des Ortsvorstandes, vier Delegierte und vier stellvertretende Delegierte zur Bezirkskonferenz. Außerdem wurden die Mitglieder für mehrere Tarifkommissionen gewählt: Metall- und Elektroindustrie, Kfz-Handwerk, Metallhandwerk, Elektrohandwerk, Tischlerhandwerk, Textil- und Bekleidungsindustrie Ost.