Warnstreik bei Heidelberger Druckmaschinen in Brandenburg

„Die Zeit des Warnens ist irgendwann auch vorbei.“

27.04.2021 | Rund 120 Beschäftigte der Frühschicht bei Heidelberger Druckmaschinen in Brandenburg legten mit einem anderthalbstündigen Warnstreik am frühen Nachmittag den Betrieb weitgehend lahm. Zwischen 13.00 Uhr und 14.30 Uhr demonstrierten sie coronakonform in angemessenem Abstand zueinander vor dem Werkstor ihre Unterstützung für die Kernforderung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen: Angleichung Ost jetzt!

Die Kolleginnen und Kollegen bei Heidelberger Druckmaschinen demonstrieren Geschlossenheit. - Fotos: IG Metall

Der Betriebsratsvorsitzende Sven Hutengs kündigte an: "Wir werden auch weiterhin Flagge zeigen."

Die Forderung der Kolleginnen und Kollegen ist unmissverständlich: Angleichung Ost jetzt!

Auf der Kundgebung sprachen Nico Faupel, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Oranienburg-Potsdam, Betriebsrat Sven Hutengs und Hella Hesselmann, Regionsgeschäftsführerin DGB Westbrandenburg, zu den Kolleginnen und Kollegen.

Hella Hesselmann überbrachte der Belegschaft solidarische Grüße der DGB-Mitgliedsgewerkschaften sowie der DGB Kreis- und Stadtverbände. Gewerkschaftssekretär Nico Faupel sendete ein deutliches Signal Richtung Arbeitgeber: „Die Zeit des Warnens ist irgendwann auch vorbei. Wenn die Arbeitgeber nicht bereit sind, heute ein substantielles Ergebnis mit uns zu vereinbaren, wird es weitere Streiks im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen geben, auch weitere 24-Stunden-Warnstreiks.“

Sven Hutengs, Betriebsratsvorsitzender bei Heidelberger Druckmaschinen in Brandenburg, sagte: „In Westdeutschland kann das sogenannte Transformationsgeld zur Absenkung der Arbeitszeit auf 32 Stunden genutzt werden. Das heißt, die Arbeitszeitschere geht noch weiter auseinander. Das kann nicht sein. Es ist an der Zeit, etwas dagegen zu tun.“ Hutengs kündigte an: „Wir kämpfen weiter für unsere Forderungen und unsere Rechte. Es ist möglich, die Angleichung zu erreichen. Dafür werden wir auch weiterhin Flagge vor dem Werkstor zeigen, wenn es nötig ist.“

Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert ein Volumen von 4 Prozent für Entgelterhöhungen oder zur Beschäftigungssicherung. Außerdem geht es um Zukunftstarifverträge, um die Transformation zu gestalten, und tariflich verbesserte Übernahmeregeln für Ausgebildete.

Dazu fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen für die rund 290.000 Beschäftigten (110.000 in Berlin-Brandenburg und 180.000 in Sachsen) ein Tarifliches Angleichungsgeld, damit 30 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich Schluss ist mit der Ungleichbehandlung der Beschäftigten in Ost und West.

„Die IG Metall hat die Forderung nach dem Tariflichen Angleichungsgeld im Rahmen ihrer Gesamtstrategie bewusst nur in Berlin-Brandenburg und Sachsen aufgestellt. Daher sind die jetzt erfolgenden Pilotübernahmen in anderen Tarifgebieten keine Referenz“, sagt Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Das von den Arbeitgebern auch in der vierten Tarifverhandlung in Sachsen wiederholte Nein zum Tariflichen Angleichungsgeld befördert die in den Belegschaften bereits bestehende Empörung.“

Von: vw

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